Preisträger und Preisträgerin der Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille 2016

Im Jahr 2016 erhielten die Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille Staffan de Mistura, der seit 2014 als UN-Sondergesandter zwischen den zahlreichen Konfliktparteien in Syrien vermittelt, sowie Angela Kane, die bis 2015 Hohe Repräsentantin der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen war. 2013 verhandelte sie mit der syrischen Regierung eine Untersuchung durch UN-Waffeninspekteure, nachdem es in Syrien zu einem Chemiewaffenangriff gekommen war.
Angela Kane und Staffan de Mistura wurden für ihr unermüdliches Engagement für Frieden und Abrüstung im Dienste der Vereinten Nationen geehrt.
Staffan de Mistura
Staffan de Mistura wurde 2014 von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum UN-Sondergesandten für den Konflikt in Syrien ernannt, um zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Seine beiden Vorgänger, der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan (2012) und der UN-Sondergesandte Lakhdar Brahimi (2012 bis 2014), waren zuvor an dieser schwierigen Mission gescheitert, da keine der Konfliktparteien die Bereitschaft zeigte, den seit 2011 andauernden Konflikt beizulegen. Der 69-jährige de Mistura hat mittlerweile rund 44 Jahre Dienstjahre in unterschiedlichen Positionen bei der Weltorganisation verbracht und sich dabei stets für eine friedliche Beilegung von Konflikten eingesetzt.
Angela Kane
Angela Kane war eine der hochrangigsten und profiliertesten deutschen Bediensteten der Vereinten Nationen. In ihren 40 Dienstjahren bei den Vereinten Nationen war sie schließlich in unterschiedlichen hochrangigen Posten tätig – zuletzt als Hohe Beauftragte für Abrüstungsfragen. Ihren Dienst bei den Vereinten Nationen beendete sie 2015 als sie in den Ruhestand ging. In all den Jahren bei den Vereinten Nationen hat sich Angela Kane stets für eine starke Rolle der UN als Organisationen für den Frieden eingesetzt.
Von 2012 bis 2015 übernahm Kane den Posten der Hohen Beauftragten der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen im Rang einer Untergeneralsekretärin. Als Leiterin des Büros für Abrüstungsfragen im UN-Sekretariat war sie insbesondere dafür zuständig, die mit Abrüstung befassten UN-Organe zu koordinieren. Nachdem 2013 während des syrischen Bürgerkriegs chemische Waffen eingesetzt wurden, erreichte Kane beim syrischen Außenminister Walid al-Muallim, dass Chemiewaffen-Inspekteure der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) die betroffene Region Ghuta inspizieren und dabei Proben des Giftgasangriffs sichern durften. Hier war Kane mit Spezialisten selbst vor Ort. Es war die Koordinationsaufgabe der 68-Jährigen, die Chemiewaffen aus dem Besitz der syrischen Regierung zu entfernen und zu vernichten sowie das Land auch davon zu überzeugen, als eines der noch letzten Nichtmitglieder der Chemiewaffen-Konvention beizutreten. Im Oktober trat Syrien als 190. Staat der OPCW schließlich bei, und das Assad-Regime erklärte sich bereit, sein Chemiewaffen-Arsenal aufzugeben.