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Preisträger und Preisträgerin der Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille 2016

Verleihung der Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille 2016 an Angela Kane und Staffan de Mistura (Foto: Laura Tran)

Im Jahr 2016 erhielten die Dag-Hammarskjöld-Ehren­medaille Staffan de Mistura, der seit 2014 als UN-Sonder­gesandter zwischen den zahl­reichen Konflikt­parteien in Syrien vermittelt, sowie Angela Kane, die bis 2015 Hohe Repräsentantin der Vereinten Nationen für Abrüstungs­fragen war. 2013 verhandelte sie mit der syrischen Regierung eine Unter­suchung durch UN-Waffen­inspekteure, nachdem es in Syrien zu einem Chemie­waffen­angriff gekommen war.
Angela Kane und Staffan de Mistura wurden für ihr uner­müdliches Engagement für Frieden und Ab­rüstung im Dienste der Vereinten Nationen geehrt.

Staffan de Mistura

Staffan de Mistura, UN Photo/Jean-Marc Ferré
Staffan de Mistura, UN-Sondergesandter für Syrien (2014-2018), gibt eine Pressekonferenz in Genf am 15. Januar 2015

Staffan de Mistura wurde 2014 von UN-General­sekretär Ban Ki-moon zum UN-Sonder­gesandten für den Konflikt in Syrien ernannt, um zwischen den Konflikt­parteien zu vermitteln. Seine beiden Vorgänger, der frühere UN-General­sekretär Kofi Annan (2012) und der UN-Sonder­gesandte Lakhdar Brahimi (2012 bis 2014), waren zuvor an dieser schwierigen Mission gescheitert, da keine der Konflikt­parteien die Bereitschaft zeigte, den seit 2011 andauernden Konflikt beizulegen. Der 69-jährige de Mistura hat mittler­weile rund 44 Jahre Dienstjahre in unterschied­lichen Positionen bei der Welt­organisation verbracht und sich dabei stets für eine friedliche Bei­legung von Konflikten eingesetzt.

Angela Kane

Angela Kane, UN Photo/Loey Felipe
Angela Kane, Hohe Beauftragte für Abrüstungsfragen (2012-2015), spricht zu Journalisten nach einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum syrischen Chemiewaffenprogramm am 7. Mai 2015 in New York

Angela Kane war eine der hoch­rangigsten und profi­liertesten deutschen Bediens­teten der Vereinten Nationen. In ihren 40 Dienst­jahren bei den Vereinten Nationen war sie schließlich in unterschied­lichen hoch­rangigen Posten tätig – zuletzt als Hohe Beauftragte für Abrüstungs­fragen. Ihren Dienst bei den Vereinten Nationen beendete sie 2015 als sie in den Ruhe­stand ging. In all den Jahren bei den Vereinten Nationen hat sich Angela Kane stets für eine starke Rolle der UN als Organi­sationen für den Frieden eingesetzt.
Von 2012 bis 2015 übernahm Kane den Posten der Hohen Beauf­tragten der Vereinten Nationen für Abrüstungs­fragen im Rang einer Unter­general­sekretärin. Als Leiterin des Büros für Abrüstungs­fragen im UN-Sekretariat war sie insbesondere dafür zuständig, die mit Abrüstung befassten UN-Organe zu koordinieren. Nachdem 2013 während des syrischen Bürger­kriegs chemische Waffen eingesetzt wurden, erreichte Kane beim syrischen Außen­minister Walid al-Muallim, dass Chemie­waffen-Inspekteure der Organisation für das Verbot von Chemie­waffen (OPCW) die betroffene Region Ghuta inspizieren und dabei Proben des Gift­gas­angriffs sichern durften. Hier war Kane mit Spezia­listen selbst vor Ort. Es war die Koordinations­aufgabe der 68-Jährigen, die Chemie­waffen aus dem Besitz der syrischen Regierung zu entfernen und zu vernichten sowie das Land auch davon zu über­zeugen, als eines der noch letzten Nicht­mitglieder der Chemie­waffen-Konvention beizu­treten. Im Oktober trat Syrien als 190. Staat der OPCW schließlich bei, und das Assad-Regime erklärte sich bereit, sein Chemie­waffen-Arsenal aufzu­geben.