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Mittagsgespräch Konfliktbearbeitung in Darfur - UN-Peacekeeping am Limit?


Datum: 29.11.2018
Uhrzeit: 12:00h
Ort: Berlin

Wie gestaltet sich der Übergang von einer friedensbewahrenden zu einer friedensaufbauenden Mission im Sudan? Wie kann Darfur weiter stabilisiert werden und welche politischen und humanitären Probleme sind zu bewältigen?

In Darfur entwickelt sich die Sicherheitslage seit einiger Zeit so, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im Juni 2017 eine Neuausrichtung der Mission UNAMID und damit verbunden eine erhebliche Reduzierung der Truppenstärken beschloss. Die Regierung Sudans hat den einseitigen Waffenstillstand 2017 sukzessive verlängert. Der von Afrikanischer Union und Vereinten Nationen gemeinsam gestellte Sonderbeauftragte für Darfur versucht, bei Verstößen gegen den Waffenstillstand zu vermitteln sowie Gespräche mit den einzelnen Konfliktparteien zu befördern.

Trotz umfangreicher Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, den Konflikt in der Region Darfur beizulegen, ist es bisher jedoch nicht gelungen, einen dauerhaften und nachhaltigen Frieden zu etablieren. Damit geht auch die unzureichende Versorgung der betroffenen Menschen in Darfur sowie weiteren Konfliktregionen einher. Im Sudan befinden sich laut dem UN Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) derzeit 5,5 Mio. Menschen in Not.

Vor dem Hintergrund dieser komplexen Ausgangslage stellen sich eine Reihe von Fragen: Ist eine UN/AU-Friedensmission wie UNAMID überhaupt geeignet, angesichts anhaltend ungelöster Konfliktursachen für Frieden zu sorgen? Welche Rolle spielt der Klimawandel als Ursache und Treiber von Konflikten in Darfur? Und wäre es nicht sinnvoll, über innovative Ansätze in der Krisenprävention und Friedenssicherung ernsthaft nachzudenken? Welche Vorgehensweisen bieten sich an, um dauerhafte Stabilität in Darfur zu erreichen? Und schließlich: Wie können künftige humanitäre Notlagen von Millionen Menschen in Darfur und anderen Regionen im Sudan abgewandt werden? Im Mittagsgespräch möchten wir diskutieren, was von der gemeinsamen Mission der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union bleibt und welche Herausforderungen zu bewältigen sind.

Peter Schumann, langjähriger UN-Mitarbeiter mit vielfachen Erfahrungen aus Entwicklung und Friedenssicherung, hat 2017/18 im Auftrag des UN-Generalsekretärs und des AU-Kommissars für Frieden und Sicherheit die UN-Mission UNAMID vor Ort überprüft und teils radikale Änderungen in Mandat, Struktur und Vorgehensweise empfohlen, die zum großen Teil in der jüngsten Resolution des UN-Sicherheitsrates (Juni 2018) übernommen wurden. So soll UNAMID spätestens 2020 beendet werden, und eine klar definierte „Exit Strategy“ soll das UN-Engagement in Darfur auf Entwicklung ausrichten. Auch Klima- und ökologische Veränderungen als Ursache von Krisen sollen in das weitere Kalkül einbezogen werden.

PODIUM

Peter Schumann, UNAMID Acting Deputy Joint Special Representative (ADJSR), Dezember 2017 - Februar 2018

Dr. Wibke Hansen, Leiterin Analyse Analyse im Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF)

Ottmar von Holtz, MdB, Vorsitzender UA Zivile Krisenprävention

Moderation: Dr. Ekkehard Griep, stellv. DGVN-Vorsitzender

PROGRAMM

11:50 Einlass

12:00 Mittagessen

12:30 Beginn des Gesprächs

14:00 Ende der Veranstaltung

Bitte melden Sie sich hier für das Mittagsgespräch an.


Veranstaltungsadresse

Hotel Albrechtshof, Albrechtstraße 8, 10117 Berlin