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Youth for CSW

Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen fördert seit 2017 die Teilnahme von zwei Jugend­beobach­terinnen und Jugendbeobachtern mit ausgewiesener fach­licher Expertise auf dem Gebiet der Gender­gerech­tig­keit an der Sitzung der UN Frauen­rechts­kommission (Commission on the Status of Women, CSW).

UN Photo/ Manuel Elias

Die DGVN bietet jungen Menschen, die sich in Deutschland aktiv für eine gendergerechte Welt einsetzen, die Gelegenheit, die Arbeit der Vereinten Nationen bei der Frauenrechtskommission live zu erleben. Während der Sitzung der FRK lernen die beiden ausgewählten „UNA Gemany Youth Observer“ Themen, Akteurinnen und Akteure sowie Prozesse auf internationaler Ebene intensiv kennen. Sie bringen ihre eigene Expertise ein und knüpfen wichtige Kontakte für ihre weitere Arbeit im nationalen und internationalen Kontext.

Das Programm „Youth for CSW“ umfasst die Teilnahme an einer der in der Regel im März stattfindenden, mehrtägigen Sitzungen der Frauenrechtskommission. Vorbereitung und Begleitung erfolgen durch das DGVN-Generalsekretariat und Ehrenamtliche mit UN-Expertise. Von den Teilnehmenden wird erwartet, dass sie während und nach der Sitzung in relevanten Social-Media-Kanälen und Netzwerken über Themen, Ereignisse und Ergebnisse der Sitzung berichten und ihre Erkenntnisse und Erfahrungen aktiv an junge Menschen vermitteln. Ein weiterführendes Engagement in Projekten der DGVN ist erwünscht.

Das Thema Gendergerechtigkeit hat seit dem Jahr 2017 einen festen Platz in der Arbeit der DGVN. Die beiden Teilnehmenden des Programms werden während und nach der Frauenrechtskommission über relevante Kanäle und Netzwerke über ihre Erkenntnisse und Erfahrungen berichten und sie in den Monaten danach aktiv an junge Menschen vermitteln.

Youth for CSW 2025

Jugendbeobachterinnen zur CSW69 Ivette Félix Padilla und Lena Elsa Droese

Vom 10. bis 21. März 2025 findet die 69. Sitzung der Frauenrechtskommission (Commission of the Status of Women, CSW) statt. Vertreterinnen und Vertreter der UN-Mitgliedstaaten, UN-Organisationen und vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) akkreditierte Nichtregierungsorganisationen aus allen Regionen der Welt sind eingeladen, an der Sitzung teilzunehmen.

Schwerpunkt der Sitzung ist eine Überprüfung und Bewertung der Umsetzung der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und der Stärkung von Frauen und Mädchen (Weltfrauenkonferenz 1995).

Mehr Informationen zur CSW gibt es hier bei UN Women und bei UN Women Deutschland.

Zur 69. Sitzung der Frauenrechtskommission entsendet die DGVN erneut zwei junge Menschen als „UNA Germany Youth Observer“, damit sie die Arbeit der CSW kennenlernen und sich für Themen einzusetzen können, die aus Sicht junger Menschen von besonderer Bedeutung sind.

Ivette Félix Padilla

Hey! Ich bin Ivette, 22 Jahre alt, und studiere Rechtswissenschaft mit Schwerpunkt Völker- und Europarecht in Berlin und London.

Ich bin größtenteils in Mexiko aufgewachsen, einem Land, das für seine starken feministischen Bewegungen bekannt ist – Bewegungen, die vor allem durch die hohe Zahl an Feminiziden und geschlechtsspezifischer Gewalt geprägt wurden. Diese Realität hat mir früh gezeigt, welchen Gefahren Frauen und Mädchen ausgesetzt sind – allein aufgrund ihres Geschlechts.

Bereits während meiner Schulzeit setzte ich mich intensiv mit diesen Themen auseinander. In einem Kurs zu Menschenrechten führte ich Interviews mit lokalen NGOs und erhielt erste Einblicke in Problematiken wie Armut, ungleichen Zugang zu Bildung und die verschiedenen Formen von Gewalt, die Frauen und Mädchen täglich erleben. Mir wurde klar, wie wichtig es ist, sich lokal für Gleichberechtigung einzusetzen.

Im Studium wurde mir zunehmend bewusst, wie stark feministische und intersektionale Perspektiven in der Ausbildung fehlen. Diese Erkenntnis motivierte mich, mich aktiv für ihre Integration einzusetzen. Deshalb engagiere ich mich seit 2022 bei der Sommerakademie Feministische Rechtswissenschaft, die mir verdeutlichte, wie das Recht zur Förderung von Gendergerechtigkeit beitragen kann. Mein Praktikum beim Deutschen Juristinnenbund hat mir zusätzlich verdeutlicht, wie dringend feministische Rechtspolitik gebraucht wird. Trotz wichtiger Fortschritte bleibt noch viel zu tun, um nachhaltige Veränderungen zu erreichen. 

Die Pekinger Aktionsplattform ist ein zentrales Instrument, um Frauen- und Menschenrechte weltweit einzufordern und Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen. Deshalb freue ich mich, gemeinsam mit Lena bei der UN-Frauenrechtskommission für intersektionale feministische Strategien einzutreten. Themen wie die weltweite Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen oder der Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt sind drängender denn je. 

Es sollte keine Utopie sein, in einer Welt zu leben, in der Frauen frei von Gewalt sind und gleichen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung haben. Wir brauchen starke, junge Stimmen, die sich auf internationaler Ebene für diese Ziele einsetzen!

 

Lena Elsa Droese

Hey! Mein Name ist Lena Elsa, ich bin 24 Jahre alt und studiere Politikwissenschaft im Master an der Universität Greifswald. 

Nach einem Femizid in meiner Heimatstadt war für mich klar: Es muss sich etwas ändern. Im Jahr 2021 habe ich gemeinsam mit Menschen von der Insel Rügen den Verein "Diálogo del Mundo" gegründet, der sich für Gleichberechtigung und gegen Gewalt an Frauen und Mädchen engagiert. Wir fordern die konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention und fangen direkt vor Ort an. Mit Bildungsangeboten, Aktionstagen und Schulprojekten geben wir jungen und alten Menschen das Wissen und die Werkzeuge an die Hand, um Gewalt zu erkennen, zu benennen und ihr entgegenzutreten. Ganz nach dem Motto: "Global denken – lokal handeln"! 

Geschlechtsspezifische Gewalt ist die größte Hürde für Gleichstellung – sie hält Frauen und queere Menschen zurück und verhindert gesellschaftlichen Fortschritt. Gewaltprävention ist nicht nur wichtig, sondern absolut notwendig, gerade weil neue Formen wie digitale Gewalt hinzukommen und verheerende Folgen haben. Gemeinsam mit jungen EU und UN-Initiativen kämpfe ich dafür, dass zukünftige Generationen frei von Gewalt leben können.

Neben meinem Studium habe ich als studentische Hilfskraft in diversen Forschungsprojekten mitgearbeitet und bin seit 2017 Mitglied der Jugendjury des Jugenddemokratiepreises der Bundeszentrale für politische Bildung. Dort setze ich mich für eine starke, demokratische Landschaft in Ostdeutschland ein, indem wir das Engagement junger Menschen fördern. Denn besonders in den ländlichen Regionen ist der Aufschwung von Rechtspopulisten spürbar und Frauenrechte in Gefahr. 

Mit meiner Teilnahme an der 69. Frauenrechtskommission will ich gemeinsam mit Ivette eines erreichen: jungen Menschen eine kraftvolle Stimme geben. Unsere Generation hat Ideen, Visionen und den Mut, Veränderung einzufordern. Die politische Erklärung zur Pekinger Aktionsplattform 2025 bietet eine echte Chance für die internationale Gemeinschaft, um junge Perspektiven einzubeziehen! 

Beiträge zur CSW und Gendergerechtigkeit


  • Die Jugendbeobachterinnen der DGVN mit UN Assistant Secretary-General und Deputy Executive Director von UN Women Lakshmi Puri

    Die DGVN-Jugendbeobachterinnen bei der 61. UN-Frauenrechtskommission und dem Jugendforum

    Dieses Jahr schickte die DGVN erstmalig zwei Jugendbeobachterinnen zur 61. Frauenrechts-kommission und zum vorgeschalteten Jugendforum. Als Jugendvertreterinnen wurden Tiaji Sio und Eva Ritte für eine Woche nach New York geschickt. Sie berichten von ihren Erlebnissen. mehr

  • Eine Gruppe von Frauen des Globalen Südens trägt Gegenstände auf ihren Köpfen.

    Chancen und Gefahren für Frauen in der Tourismusbranche

    Frauen machen die Betten in Londoner Hotelzimmern, Frauen verkaufen die Souvenirs auf Nairobis Straßen, Frauen schrubben die Böden in Buenos Aires' Bars: Mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer arbeiten weltweit in der Tourismusbranche. Besonders in wirtschaftlich schwächeren Ländern ist diese oft die Hauptmöglichkeit, Geld zu verdienen. Frauen profitieren davon jedoch nicht immer. mehr

  • Eine Frau arbeitet mit einer Hacke, ein Mann steht daneben und schaut in die Ferne, im Hintergrund sind Berge zu sehen.

    Ernten ohne Gerechtigkeit: Geschlechter­diskriminierung in der Landwirtschaft

    Frauen in landwirtschaftlichen Betrieben sind bis heute nicht gleichberechtigt. Ursachen liegen vor allem in Normen. Sie führen dazu, dass Landwirtinnen ökonomisch benachteiligt sind. Der schwer zu durchbrechende Kreislauf stellt nicht nur aus menschenrechtlicher Sicht ein Problem dar. mehr