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Flüchtlingskrise auf Lesbos: Ohnmacht und Hilflosigkeit überwinden

Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen Detlef Dzembritzki

Detlef Dzembritzki (Foto: F. Peters)

Der Großbrand im griechischen Flüchtlingslager Moria muss Deutschland, die Europäische Union (EU) und die internationale Gemeinschaft aufrütteln. Ein „Weiter so“ geht nicht. Menschen, die vor Krieg, Terror oder Dürrekatastrophen fliehen, dürfen nicht dem Elend überlassen bleiben.

Deutschlands und Frankreichs Angebot, Kinder aus der Hölle der abgebrannten Flüchtlingslager zu holen, sind erste wichtige und richtige Schritte und ein Signal für schnelles humanitäres Handeln an alle EU-Partner.

Der Brand kommt einer Naturkatastrophe gleich und Griechenland benötigt entsprechend jetzt eine effektive kurzfristige Hilfe vor Ort und dann endlich eine belastbare Hilfe für die „Verteilung“ der über 15000 Flüchtlinge. Die EU ist aufgefordert die eklatante und fortgesetzte Verletzung der internationalen Menschenrechte zu beenden.

Die Anstrengungen für eine Befriedung der Krisen und Kriegsgebiete im Mittelmeerraum dürfen nicht nachlassen. Trotz der Blockade-Politik im Sicherheitsrat sollte entsprechend dem Muster der Helsinki-Konferenz versucht werden, die unterschiedlichen Akteure in der Region zu Gesprächen und gewaltlosen Lösungsstrategien zu bewegen.

Die Bekämpfung der Fluchtursachen, einschließlich der Klimakatastrophe, dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Unabhängig davon muss das Hohe Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) eine sichere Ausstattung für seine Arbeit erfahren, um eine menschenwürdige Betreuung von Flüchtlingen zu gewährleisten.