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Tag des Peacekeepers 2019 – Bundesregierung ehrt deutsche Friedenseinsatzkräfte

Am 9. Juni, zum internationalen Tag des Peacekeepers, ehrte die Bundesregierung neun Peacekeeper, stellvertretend für die rund 3.500 Deutschen in internationalen Friedenseinsätzen.

Deutsche Peacekeeper nehmen Ehrung im Auswärtigen Amt entgegen.
Deutsche Peacekeeper werden für ihren Einsatz in Krisengebieten im Auswärtigen Amt geehrt. (Foto: Winfried Nachtwei)

Am Tag des Peacekeepers soll den Frauen und Männern, die im Auftrag der UN in Krisen- und Friedensmissionen unter riskanten und oft strapaziösen Bedingungen für mehr Sicherheit und Frieden arbeiten, öffentliche Anerkennung entgegengebracht werden.
Diese komme den „Diamanten der operativen deutschen Außen- und Sicherheitspolitik“ ohnehin viel zu selten zu, so unser Vorstandsmitglied Winfried Nachtwei. Die geringe mediale Berichterstattung über Peacekeeping-Missionen, besonders im Hinblick auf sich häufende Krisenereignisse, sei ein „demokratie- und friedenspolitisches Versagen“ der Medien. Obwohl die Ehrung von Außen-, Verteidigungs- und Innenministerium gemeinsam verliehen wird, war lediglich Außenminister Heiko Maas persönlich anwesend. Frau von der Leyen und Herr Seehofer ließen sich von den Staatssekretären Benedikt Zimmer und Klaus Vitt vertreten.

Eindrucksvoll waren die Schilderungen der neun Ausgezeichneten – jeweils drei militärische, polizeiliche und zivile Friedenskräfte, darunter vier Frauen. Regelmäßige Anschläge auf Konvois, eine rudimentäre medizinische Versorgung, schwierige Hygienebedingungen und die Kommunikation mit der Bevölkerung im Einsatzland stellen große Herausforderungen für alle Beteiligen dar. Doch berichteten sie auch, wie angesehen und beliebt die deutschen Peacekeeper in den verschiedenen Einsatzländern sein und mit welcher Freundlichkeit man ihnen entgegentrete.

Maas dankte den Polizistinnen, Soldaten und Zivilexpertinnen für ihr Engagement und dafür, dass sie „Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie an jenen Orten hochhalten, an denen diese oft Fremdworte sind“. Er kritisierte die chronische Unterfinanzierung der Friedenssicherung auf UN-Ebene, betonte jedoch den besonders großen finanziellen Beitrag sowie die Verantwortung Deutschlands, derartige Missstände auch weiterhin im Gespräch mit internationalen Partnern zu thematisieren. Mit Blick auf Deutschlands derzeitige Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat forderte er, zukünftig einen stärkeren Fokus auf Krisen- und Konfliktprävention zu legen. Zudem wolle Deutschland das zivile Krisenmanagement auch auf europäischer Ebene stärken. Zu diesem Zweck sei die Einrichtung eines Europäischen Kompetenzzentrums für ziviles Krisenmanagement in Berlin geplant.


Den gesamten Bericht von Winfried Nachtwei finden Sie hier.
Lesen Sie auch das Interview „Weibliche Peacekeeper können als Vorbilder agieren“ mit zwei der ausgezeichneten Peacekeeperinnen Karla Witte und Anne Dicks.

 


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