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Nur wenig beachtet

Die Autorinnen und Autoren in Heft 1/2024 der Zeitschrift VEREINTE NATIONEN befassen sich mit Konflikten und humanitären Krisen, die nur wenig Beachtung finden. Sie berichten, was die UN unternehmen, aber auch welche ernüchternden Grenzen es in der Konfliktbearbeitung gibt.

Abseits des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des Krieges in Gaza gibt es zahlreiche andere Konflikte und humanitäre Krisen, die hierzulande nur wenig Beachtung finden. Das Heft 1/2024 der Zeitschrift VEREINTE NATIONEN widmet sich nun drei Konflikten, die bereits lange andauern und mit denen sich die Vereinten Nationen immer wieder beschäftigen – egal ob im Sicherheitsrat oder über die UN-Organisationen vor Ort: in Haiti, Sudan und der Zentralafrikanischen Republik. Die betroffenen Menschen dieser Konflikte sind Opfer der ›Aufmerksamkeitsökonomie‹, weil nicht überall gleichermaßen über sie berichtet wird. Die Autorinnen und Autoren gehen der Frage nach, welche Konfliktursachen es in diesen Ländern gibt, was die UN unternehmen, aber auch welche ernüchternden Grenzen es in der Konfliktbearbeitung gibt.

Die aktuelle Gewalt in Haiti mit Zusammenstößen zwischen Banden und gezielten Angriffen auf die Zivilbevölkerung trifft das Land hart. Sie wird auch als Ausdruck des Versagens bisheriger jahrzehntelanger internationaler Bemühungen zur Stabilisierung gesehen, so Judith Vorrath. In der Rubrik ›Drei Fragen an‹ ergründet Deepmala Mahla, Globale Direktorin für Humanitäres bei der Organisation CARE, die Ursachen dafür, warum bestimmte Konflikte kaum internationale Aufmerksamkeit erhalten. Im Interview spricht der ehemalige Sonderbeauftragte des Generalsekretärs (SRSG) für Sudan und Leiter der Integrierten Hilfsmission der Vereinten Nationen für den Übergang in Sudan (UNITAMS), Volker Perthes, über die Konfliktlage im Land, die Rolle der UNITAMS und drei konkrete Maßnahmen, die die internationale Gemeinschaft unternehmen kann. Tim Glawion kritisiert, dass die Mehrdimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in der Zentralafrikanischen Republik (MINUSCA) zwar zur Mäßigung des brutalen Bürgerkriegs im Land beigetragen hat, jedoch dem notwendigen Wandel stets hinterherhinkt.

Zum Heft 1/2024