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Verleihung der Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille 2020

Verleihung der Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille 2020 an Horst Köhler (Foto: Frank Peters)

Mit der Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille werden bedeutende Persönlichkeiten für ihren Einsatz zur Lösung weltpolitischer Probleme im Umfeld der Vereinten Nationen geehrt. Im Jahr 2020 ging die Auszeichnung an den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, dessen Wirken in einer Laudatio des ehemaligen Bundesministers des Auswärtigen Sigmar Gabriel gewürdigt wurde.

Der Musiker Djelifily Sako an der Kora
Der Musiker Djelifily Sako an der Kora (Foto: Frank Peters)

Den festlichen Rahmen für die Zeremonie bot der Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie die musikalische Begleitung durch den aus Mali stammenden Musiker Djelifily Sako an der Kora. Damit sollte ein thematischer Bezug zur Partnerschaft mit Afrika hergestellt werden, der in der Vita des Preisträgers eine große Rolle spielt. Mit einem Grußwort leitete der DGVN-Vorsitzende Detlef Dzembritzki zu Beginn thematisch in den Abend ein.

Der Preisträger: Horst Köhler

Der ehemalige Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland Prof. Dr. Horst Köhler engagierte sich schon während seiner Amtszeit für eine partnerschaftliche internationale Politik mit Fokus auf die Partnerschaft mit Afrika und einen weltweiten Wandel zu Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt stand dabei unter anderem sein herausragendes Engagement bei der Entwicklung der „Sustainable Development Goals” (SDG) der Vereinten Nationen.

Im Jahr 2012 wurde er von dem damaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon zum Mitglied des „High Level Panel of Eminent Persons on the Post-2015 Development Agenda“ berufen, bei welchem über den globalen Entwicklungsrahmen nach 2015 beraten und die Grundlage für die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung gesetzt werden konnte. Gemeinsam mit Kofi Annan leitete Horst Köhler ein „Special Panel“ der Afrikanischen Entwicklungsbank, welches die Bank bei der Umsetzung ihrer Strategien beriet. Er war von 2017 bis 2019 Sondergesandter für die Westsahara.

Horst Köhler bei seiner Dankesrede nach der Verleihung der Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille 2020 (Foto: Frank Peters)

Wie schon zum 70. Jubiläum der Vereinten Nationen plädiert Horst Köhler auch dieses Jahr für internationale Kooperation, Multilateralismus und die Notwendigkeit starker Vereinter Nationen. Er betonte in seiner Danksagung, „an die Idee der Vereinten Nationen zu glauben und für sie zu arbeiten“. Die Worte Dag Hammarskjölds, die Vereinten Nationen seien nicht gegründet worden, um die Menschheit in den Himmel zu führen, sondern um sie vor der Hölle zu retten, verstehe er als „Aufforderung, nicht aufzugeben, egal wie groß die Kluft erscheinen mag, zwischen der Welt, wie wir sie uns wünschen würden, und der ernüchternden Realität“. 

Horst Köhler wies in diesem Zusammenhang außerdem auf weitreichende Herausforderungen wie die Klimakrise, Schattenseiten der Technologie und geopolitische Spannungen hin. Trotzdem oder gerade deshalb sei nicht Abschottung die Antwort, sondern vielmehr eine Investition in multilaterale Zusammenarbeit. Insbesondere in der Erarbeitung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung sieht der ehemalige Bundespräsident einen Beweis für die internationale Gemeinschaft. 

Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille 2020

Sigmar Gabriel bei seiner Laudatio
Sigmar Gabriel bei seiner Laudatio (Foto: Frank Peters)

Die Laudatio zu der Verleihung hielt Sigmar Gabriel, Bundesminister des Auswärtigen a.D. Er erläuterte den Weg Horst Köhlers zu „einem der einflussreichsten Akteure im globalen Kontext“ und setzte den Fokus vor allem auf dessen Partnerschaft mit afrikanischen Ländern. Gabriel beschreibt den Umgang Horst Köhlers mit den Vereinten Nationen als kritische Sympathie, welche das politische Wohlwollen mit dem Blick für Spannungen innerhalb des Systems vereint. 

Die vier Diskutant*innen während der Podiumsdiskussion
Dr. Michèle Roth, Dr. Maria Flachsbarth, Dr. Almut Wieland-Karimi und Horst Köhler während der Podiumsdiskussion (Foto: Frank Peters)

Der Verleihung der Medaille durch Gabriel und Dzembritzki und der Dankesrede Köhlers folgte eine Podiumsdiskussion, die von der Geschäftsführerin Stiftung Entwicklung und Frieden Dr. Michèle Roth moderiert wurde. Mit den Gesprächspartnern Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ und Dr. Almut Wieland-Karimi, Geschäftsführerin ZIF wurden die aktuellen Herausforderungen der Vereinten Nationen und jene für die Zeit nach 2020 diskutiert.