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Call for Applications: Recherchereise für Journalistinnen und Journalisten nach Cox's Bazar und Dhaka (Bangladesch)


Datum:
Ort: Dhaka, Bangladesch

Die DGVN bietet eine einwöchige Recherchereise nach Bangladesch zum Thema Flucht und humanitäre Hilfe an. Journalisten erhalten Einblicke in Flüchtlingscamps, Klimaresilienzprogramme und führen Gespräche mit Betroffenen, Regierungsvertretern, lokalen Medien, WFP und UNHCR. Bewerbungsschluss: 25.11.

Flüchtlingslager Kutupalong in Cox's Bazar, Foto: UN Photo/Caroline Gluck

Im Jahr 2022 befanden sich weltweit mehr als 108 Millionen Menschen auf der Flucht – und diese Zahl steigt weiter an. Flucht und Vertreibung haben sich zu einem der zentralen globalen Themen des 21. Jahrhunderts entwickelt und ihre Bedeutung wird angesichts des voranschreitenden Klimawandels noch weiter zunehmen. Besonders stark betroffen ist die Region um Bangladesch und Myanmar. Hier treffen langanhaltende ethnische Konflikte auf die Auswirkungen des Klimawandels, was zu gegenwärtigen und zukünftigen großen Fluchtbewegungen führt.

Etwa eine Million Rohingya-Flüchtlinge sind im größten Flüchtlingslager der Welt in Cox's Bazar, Bangladesch, untergebracht. Diese Gemeinschaft gehört zu einer ethnischen Minderheit, der in Myanmar die Staatsbürgerschaft verweigert wurde, was sie zur größten staatenlosen Bevölkerung der Welt macht. Die Mehrheit von ihnen flüchtete im Jahr 2017 vor Verfolgung, massiver Gewalt und schweren Menschenrechtsverletzungen nach Bangladesch. Die Rohingya-Flüchtlinge sind vollständig auf humanitäre Hilfe angewiesen, insbesondere in den Bereichen Schutz, Nahrung, Wasser, Unterkunft und Gesundheitsversorgung. Sie leben in improvisierten Unterkünften in einem stark überfüllten Flüchtlingscamp Nachdem diese Krise im Jahr 2017 viel Aufmerksamkeit erlangte, hat die Aufmerksamkeit nach der COVID-19-Pandemie abgenommen – die humanitäre Lage hat sich jedoch weiter verschlechtert. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) musste aufgrund fehlender Finanzierung die Ernährungshilfe für die Rohingya-Flüchtlinge von 12 US-Dollar pro Person und Monat auf 8 US-Dollar kürzen – das sind nur noch neun Cent, die für eine Mahlzeit zur Verfügung stehen.

Gleichzeitig sind die lokalen Kapazitäten zur Bewältigung dieser Fluchtbewegung in Bangladesch begrenzt, da das Land unterschiedliche Herausforderungen zu bewältigen hat. Nicht zuletzt steht Bangladesch weltweit an dritter Stelle der Länder, die am stärksten von Naturkatastrophen infolge des Klimawandels betroffen sind. Dadurch sind die Menschen einem erheblichen Risiko durch wiederholte Extremwetterereignisse wie Wirbelstürmen, Überschwemmungen und Erdrutschen ausgesetzt. Besonders der Norden des Landes leidet stark unter den unablässigen Auswirkungen der Klimakrise, was die ohnehin schon prekäre Situation weiter verschärft und die Wahrscheinlichkeit künftiger Extremwetterereignisse erhöht. Um den betroffenen Bevölkerungsgruppen zu helfen, hat das Welternährungsprogramm in Dhaka und anderen betroffenen Regionen umfassende Unterstützungsprogramme eingerichtet, die denjenigen zugutekommen, die vor diesen wiederholten Extremwetterereignissen fliehen mussten. Zugleich arbeitet das WFP aktiv an Resilienzprogrammen, um die Menschen in Bangladesch besser auf kommende Umweltkatastrophen vorzubereiten.

Um einen Beitrag zu einem differenzierteren Bild über die weltweiten Aufgaben und Herausforderungen der Vereinten Nationen zu leisten, bietet die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) im Februar 2024 eine einwöchige Informations- und Recherchereise zum Thema Flucht und humanitäre Hilfe an. Wir möchten mit dieser Recherchereise Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit geben, sich ein umfassendes Bild von der Situation vor Ort zu machen. Sie werden Zugang zu Flüchtlingscamps und Klimaresilienzprogrammen erhalten und sich direkt mit Betroffenen, Regierungsvertreterinnen und -vertretern, lokalen Journalistinnen und Journalisten, WFP und UNHCR-Mitarbeiterinnen und der deutschen Botschaft austauschen können.

Reisezeitraum und Programm

Die Gruppenreise findet von Samstag, 17. Februar bis Freitag, 23. Februar 2024 statt. Vorgesehen ist der Hinflug am Samstag, den 17. Februar von Deutschland aus nach Dhaka. Am 23. Februar geht es zurück nach Deutschland. Abweichungen um ein bis zwei Tage sind möglich.

Wer kann sich bewerben?

Die Recherchereise richtet sich an Journalistinnen und Journalisten mit großem Interesse an Themen der humanitären Hilfe sowie der Arbeit der Vereinten Nationen. Insbesondere Journalistinnen und Journalisten von Regionalzeitungen, in denen die UN und Entwicklungsfragen meist nur selten Thema sind, sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Vertreterinnen und Vertreter von deutschsprachigen Medien, Radio und crossmediale Journalistinnen und -journalisten sowie freiberuflich Tätige können sich ebenfalls bewerben, insofern sie eine Abnahme ihrer Medienbeiträge nachweislich sicherstellen können. Geschlechterparität unter den Teilnehmenden wird angestrebt und insgesamt können sechs Personen teilnehmen.

Reisestipendium und Kosten

Für die Mitreisenden fällt ein Eigenbeitrag in Höhe von 400,00 Euro an, der von den jeweiligen Heimatredaktionen oder den Reisenden selbst übernommen werden kann. Die darüberhinausgehenden Kosten der Reise (Flüge ohne Zubringer, Unterbringung/Frühstück sowie Transfer- und weitere programmbezogene Kosten vor Ort) werden von der DGVN aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) übernommen. Weitere Kosten des Aufenthalts – etwa für Mahlzeiten oder sonstige im Zusammenhang mit der Reise entstehende Kosten (Impfungen, Visum etc.) – können nicht übernommen werden. Da die DGVN nicht als Reiseveranstalter im Sinne des §§ 651a ff. BGB anzusehen ist, akzeptieren alle Reisende gegenüber der DGVN jeglichen Haftungsausschluss. Die Durchführung der Reise steht unter Vorbehalt der Bewilligung der dafür vorgesehen Mittel.

Die Bewerberinnen und Bewerber verpflichten sich darüber hinaus, im Nachgang der Reise, bis spätestens drei Wochen nach Reiseende, einen Textbeitrag für eines der Themenportale der DGVN zu verfassen: https://frieden-sichern.dgvn.de/, https://menschenrechte-durchsetzen.dgvn.de/ oder https://nachhaltig-entwickeln.dgvn.de/. Erwartet wird außerdem eine umfangreiche Berichterstattung in den ansonsten belieferten Medien.

Bewerbung und Bewerbungsfrist

Der Bewerbung beizufügen ist ein Motivationsschreiben mit einer Auflistung möglicher journalistischer Beiträge im Nachgang der Reise sowie:

  • drei Arbeitsproben,
  • ein tabellarischer Lebenslauf,
  • ein Themenvorschlag für den verpflichtenden Artikel auf einem der Themenportale der DGVN;
  • eine Einverständniserklärung des Arbeitgebers/Mediums, die Mitarbeiterin/den Mitarbeiter für die Dauer der Reise freizustellen und die journalistischen Beiträge in Folge der Reise zeitnah zu veröffentlichen.

Bitte übersenden Sie die Bewerbung per E-Mail an Richard Beil (beil@dgvn.de). Die Bewerbungsfrist endet am 25. November 2023. Über die Auswahl der Reisenden entscheidet die DGVN. Ein Rechtsanspruch besteht nicht.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne per E-Mail oder telefonisch unter 030-259375-14 zur Verfügung. Weitere Informationen – auch zu unseren zurückliegenden Recherchereisen – finden Sie unter dgvn.de/aktivitaeten/recherchereisen.

Kontakt

Richard Beil
Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)
Zimmerstraße 26/27 10969 Berlin
Tel.: +49 30 259 375 14
E-Mail: beil@dgvn.de
Web: https://dgvn.de/

Hier finden Sie die Ausschreibung als PDF.