Die Zukunft der Ozeane und Meere

In den letzten Monaten sind eine Reihe wichtiger Entscheidungen mit großen Auswirkungen auf die internationale Meerespolitik gefallen. Trotz internationaler Krisen und anhaltender Spannungen gelang es auf UN-Ebene ein Übereinkommen zum Schutz der Biodiversität der Hohen See zu erzielen. Darüber hinaus konnten auch viele andere Prozesse fortgesetzt oder auf den Weg gebracht werden. Die EU überarbeitet ihre Fischereipolitik, Verhandlungen zur Begrenzung des Meeresmülls werden geführt und die Internationale Meeresbodenbehörde erörtert die Regularien für den Tiefseebergbau. Entgegen den umfangreichen Anstrengungen zur Verbesserung der Meeresgovernance und des Schutzes der Ozeane verschlechtert sich andererseits jedoch deren ökologischer Zustand weiterhin mit großer Geschwindigkeit.
Die Auswirkungen der Klimakrise, der Überfischung oder auch der Zerstörung der Küstenökosysteme sind weltweit zu beobachten. Die wissenschaftlichen Analysen prognostizieren mit Blick auf die Zukunft der Ozeane äußerst kritische Dynamiken. Am härtesten betroffen von diesen negativen Entwicklungen sind allerdings die indigenen und lokalen Küstengemeinschaften im globalen Süden, die am stärksten abhängig von intakten Meeresökosystemen sind. Ihre Existenzgrundlagen werden durch den Anstieg des Meeresspiegels oder den Verlust von Fanggründen grundlegend gefährdet.
So bleibt nach wie vor eine der entscheidenden Fragen, wie Umwelt und Entwicklung in der internationalen Meerespolitik zusammengeführt werden können. Derzeit wächst die Konkurrenz um die Meeresräume und -ressourcen mit der Zahl der unterschiedlichen Interessensgruppen, die auf die Ozeane und ihre Küstenregionen zugreifen. Sowohl für eine nachhaltige Nutzung der Ozeane als auch für einen effektiven Meeresschutz ist die Auflösung dieser Konflikte aber eine zentrale Voraussetzung. So wird zum Beispiel eine globale Fischereipolitik letztlich nur dann zukunftsfähig sein, wenn es ihr gelingt, die Überfischung zu beenden und sie es zugleich schafft, die Existenzgrundlagen der Küstengemeinschaften zu erhalten und den Beitrag der Fischerei zur Ernährungssicherheit zu stabilisieren.
Die Meeresstrategie der Bundesregierung sollte bei ihrer Neuausrichtung diese Zusammenhänge berücksichtigen. Bei der anstehenden Umsetzung der Übereinkommen zum Meeresschutz und der daran anschließenden Programme wird eine kohärente Gestaltung der verschiedenen Bereiche der Meerespolitik, einschließlich der Integration ihrer entwicklungspolitischen Aspekte, ausschlaggebend sein. Nur eine Meeresstrategie, die Umwelt, Entwicklung und die betroffenen Menschen einschließt und deren Ausformulierung transparent und partizipativ geschieht, ist langfristig erfolgversprechend.
PROGRAMM
09:30 Uhr Registrierung
10:00 Uhr Begrüßung und Eröffnungsbeiträge:: Die internationale Meerespolitik im Kontext globaler Krisen
- Kai Kaschinski, Fair Oceans
- James Bhagwan, Pazifische Konferenz der Kirchen, Fidschi
11:00 Uhr Panel 1: Die Kleinfischerei und ihr Beitrag zur Ernährungssicherheit unter Druck
- Martin Hoppe, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (angefragt)
- Francisco Mari, Brot für die Welt
- Dorcas Kilola Malogho, Afrikanische Vereinigung der Berufsverbände der handwerklichen Fischerei, Kenia
12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Panel 2: Schnittfelder von Umwelt und Entwicklung im Meeresschutz
- Anne Freiberger, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (angefragt)
- Till Seidensticker, Greenpeace
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr Panel 3: Tiefseebergbau und die Probleme maritimer Ressourcennutzung
- Clemens Wackernagel, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
- James Bhagwan, Pazifische Konferenz der Kirchen, Fidschi
- Marie-Luise Abshagen, Forum Umwelt und Entwicklung
16:30 Uhr Abschlussvortrag: Der Seetransport in den globalen Lieferketten
- Matthias Ristau, Deutsche Seemannsmission
17:00 Uhr Abschluss der Konferenz
ANMELDUNG
Um Anmeldung per E-Mail bis zum 05. Juni wird gebeten unter: contact@fair-oceans.info
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Konferenzsprache ist Deutsch. Eine Übersetzung Deutsch-Englisch wird angeboten.
Veranstalter
Fair Oceans
in Zusammenarbeit mit
Brot für die Welt
Forum Umwelt und Entwicklung
Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)
Veranstaltungsadresse
Vertretung des Landes Bremen beim Bund
Hiroshimastraße 24
10785 Berlin