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Großer Fang für nachhaltige Entwicklung? Wie Kleinfischerei zur Umsetzung der SDGs beiträgt


Datum: 26.04.2022
Uhrzeit: 16:00h - 17:30h
Ort: Online

Die Vereinten Nationen haben 2022 zum Internationalen Jahr der handwerklichen Kleinfischerei und Aquakultur erklärt. Zusammen mit der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) lädt die DGVN zu einer Diskussion über die Bedeutung von Kleinfischerei für eine nachhaltige Entwicklung ein.

English Invitation

Mehr als 60 Millionen Menschen arbeiten weltweit in der Kleinfischerei, viele von ihnen im globalen Süden. Dazu zählen Fischerinnen und Fischer, die meist in Küstennähe von kleinen Booten aus und ohne industrielle Hilfsmittel Fischfang vor allem für die Ernährung ihrer eigenen lokalen Gemeinschaften betreiben, ebenso wie Beschäftigte in nachgelagerten Sektoren wie der Fischverarbeitung. Zusammen machen sie einen Großteil der Menschen aus, die weltweit in der Fischerei tätig sind und stellen etwa die Hälfte der weltweiten Fischereiprodukte her.

Somit leistet die Kleinfischerei nicht nur einen unerlässlichen Beitrag zur Ernährung der steigenden Weltbevölkerung, sondern auch zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung lokaler Gemeinschaften, insbesondere in Küsten- und Inselregionen. Doch Kleinfischerinnen und Kleinfischer stehen vor zahlreichen Herausforderungen: Die Verschmutzung der Meere, der Klimawandel und das immer aggressivere Vorgehen industrieller Fischfangflotten gefährden sowohl ihre Ernährungssicherheit, ihre Lebensgrundlagen und damit Entwicklungsperspektiven als auch ihre Traditionen und Kulturen. Im Vergleich zur Kleinfischerei ist der industrielle Fischfang für ein Vielfaches des Beifangs, Benzinverbrauchs und der damit verbundenen Zerstörung von Lebensräumen und Artenvielfalt verantwortlich.

Eine nachhaltigere Fischerei und die Unterstützung von Kleinfischerinnen und Kleinfischern betrifft eine Vielzahl der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), auch jenseits des Ziels 14 („Leben unter Wasser“) zum Schutz und zur Nutzung der Ozeane, das gleich mehrere Unterziele zu Fischerei beinhaltet. Wie die Voluntary Guidelines for Securing Sustainable Small-Scale Fisheries in the Context of Food Security and Poverty Eradication der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zeigen, geht es in der Kleinfischerei nicht nur um Fisch, sondern vor allem um die Menschen, ihre Rechte und Entwicklungschancen. Das betrifft gerade auch viele Frauen, die oft besonders schlecht bezahlte Tätigkeiten in der Fischverarbeitung ausüben.

Unter welchen Bedingungen kann Fischerei zur Umsetzung der SDGs beitragen? Wie können die Vereinten Nationen Kleinfischerinnen und Kleinfischer unterstützen? Und was muss sich, auch bei uns in Europa, verändern, damit die Fischerei insgesamt nachhaltiger werden kann? Über diese und weitere Fragen diskutieren wir anlässlich des Internationalen Jahres der handwerklichen Kleinfischerei und Aquakultur mit Expertinnen und Experten.

 

PROGRAMM

Begrüßung

  • Isabelle Beaucamp, Mitglied im Vorstand der DGVN
  • Audun Lem, Stellvertretender Direktor der Abteilung für Fischerei bei der FAO (auf Englisch)
     

Keynote: Das Internationale Jahr der handwerklichen Kleinfischerei und Aquakultur

  • Nicole Franz, FAO
     

Diskussion

  • Nicole Franz, FAO
  • Margaret Nakato, Kleinfischereiverbandsvertreterin aus Uganda (auf Englisch)
  • Martin Hoppe, Leiter des Referats für Ernährungssicherung, Grundlagen der Welternährung und Fischerei im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
  • Francisco Mari, Referent Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik, Brot für die Welt
     
  • Mit zusätzlichen Kurz-Inputs von:
    - Salanieta Kitolelei (School of Agriculture, Geography, Environment, Ocean and Natural Sciences, University of the South Pacific, Fidschi) zu indigenem Wissen und Kleinfischerei in Kleinen Inselentwicklungsstaaten (per Videobotschaft, auf Englisch)
    - Hannah Schartmann (Jugenddelegation Biodiversität, Meeresbiologin und Doktorandin am Thünen-Institut für Ostseefischerei) zum Schutz mariner Ökosysteme
     
  • Moderation: Oliver Hasenkamp, DGVN-Generalsekretariat

 

Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache mit Simultandolmetschung statt.

 

ANMELDUNG

Die Veranstaltung findet über Zoom statt. Bitte melden Sie sich hier für die Veranstaltung an. Die Zugangsdaten werden Ihnen anschließend per E-Mail zugesendet.


Veranstalter

Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)

in Kooperation mit:
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)


Kontakt

Oliver Hasenkamp (hasenkamp@dgvn.de)