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Tiefseebergbau – Chance oder Hindernis für eine nachhaltige Entwicklung?


Datum: 07.03.2023
Uhrzeit: 16:30h - 18:00h
Ort: Online

Gemeinsam mit dem Forum Umwelt und Entwicklung, Misereor und dem Ozeanien-Dialog lädt die DGVN zu einer Online-Veranstaltung zu Tiefseebergbau und seinen Potenzialen und Gefahren für die Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung ein.

Leben unter dem Wasser

English language invitation below

Immer stärker richtet sich der Blick einiger Unternehmen und Staaten auf die Rohstoffe im Meeresboden. Bisher gibt es zwar noch keinen kommerziellen Tiefseebergbau, aus Sicht von Befürworterinnen und Befürwortern könnte sich das aber bald ändern: Bis Juli 2023 haben die Staaten der Welt Zeit, Regeln für den Abbau von Ressourcen am Meeresboden in der Hohen See zu verhandeln. Sollten die Mitgliedstaaten der zuständigen Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) sich bis dahin auf keine Regelungen verständigen, könnte der Tiefseebergbau in internationalen Gewässern im schlimmsten Fall auch ohne oder mit unvollständigen Regeln beginnen.

Studien zeigen, dass der Tiefseebergbau gravierende Auswirkungen auf die Biodiversität haben wird. Auch könnte das natürliche Gleichgewicht der Meere, die durch den Klimawandel oder die Überfischung bereits stark unter Druck stehen, weiter durcheinandergeraten. Dadurch würde auch die Lebensgrundlagen von Menschen in Küstenregionen untergraben, die von und mit dem Meer leben, etwa von der Fischerei.

Immer mehr Länder fordern deshalb entweder ein Moratorium oder wie Deutschland eine „vorsorgliche Pause“ („precautionary pause“) vor der Aufnahme kommerziellen Tiefseebergbaus bis weitere wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Langzeitfolgen vorliegen. Länder wie Frankreich und Organisationen aus der Zivilgesellschaft, insbesondere aus dem Pazifik, rufen sogar zu einem völligen Verbot von Tiefseebergbau auf. Andere Länder erhoffen sich durch Tiefseebergbau nicht nur in internationalen Gewässern, sondern auch in ihren küstennahen Hoheitsgewässern, allerdings eine dringend benötigte Einnahmequelle für den Staatshaushalt.

Welche Entscheidungen sind in diesem Jahr von der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) zu erwarten? In welchen Zusammenhang steht Tiefseebergbau mit anderen UN-Prozessen wie dem jüngst beschlossenen Globalen Rahmenabkommen für Biodiversität? Inwieweit tragen Investitionen in Tiefseebergbau tatsächlich zur Umsetzung der Agenda 2030 und der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) bei, die in SDG 14 („Leben unter Wasser“) sowohl Zielvorgaben zum Meeresschutz und zu nachhaltiger Fischerei als auch zur „nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen“ beinhalten? Und welche Alternativen für eine nachhaltige Entwicklung gibt es für kleine Inselentwicklungsstaaten, die dringend auf Einkommen für ihre Staatshaushalte angewiesen sind?

Über diese und weitere Fragen diskutieren wir mit unseren Expertinnen und Experten aus Politik, Zivilgesellschaft und den Vereinten Nationen.

 

PROGRAMM

 

Begrüßung

 

Einleitung

  • Marie-Luise Abshagen, Leiterin Nachhaltigkeitspolitik, Forum Umwelt und Entwicklung
  • Dennis Fritsch, Sustainable Blue Economy (SBE) Lead, Finance Initiative des UN-Umweltprogramms (UNEP-FI)

 

Moderierte Podiumsdiskussion mit anschließenden Fragen aus dem Publikum

  • Gina Guillen-Grillo, Abteilungsleiterin für Außenpolitik, Ministerium für Auswärtige Beziehungen von Costa Rica; Botschafterin und ständige Vertreterin von Costa Rica bei der Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) a.D. (bis Januar 2023)
  • Dr. Ingo Narberhaus, Stellvertretender Leiter des Referats "Meeresschutz", Bundesministerium für Umwelt Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
  • Marie-Luise Abshagen, Leiterin Nachhaltigkeitspolitik, Forum Umwelt und Entwicklung
  • Dennis Fritsch, Sustainable Blue Economy (SBE) Lead, UNEP-FI
     
  • Video-Input: Maureen Penjueli, Pacific Network on Globalisation
     
  • Moderation: Oliver Hasenkamp, Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)

 

Die Veranstaltung findet online über die Plattform Zoom in deutscher und englischer Sprache mit Simultanübersetzung statt.

 

ANMELDUNG

Bitte melden Sie sich hier für die Veranstaltung an.

 

 

English Language Invitation:

Deep Sea Mining - Opportunity or Obstacle for Sustainable Development?

Some companies and countries are increasingly turning their attention to the raw materials in the seabed. So far, there has been no commercial deep-sea mining, but supporters believe that could soon change: The world's nations have until July 2023 to negotiate rules for seabed mining in the high seas. If member states of the International Seabed Authority (ISA) fail to agree on regulations, deep-sea mining could begin in international waters with no or incomplete rules in the worst-case scenario.

Studies show that deep-sea mining will have serious impacts on biodiversity. It could further upset the natural balance of the oceans, which are already under severe pressure from climate change or overfishing. This would also undermine the livelihoods of people in coastal regions who live from and with the sea, such as fisheries.

More and more countries are therefore calling for either a moratorium or, like Germany, a "precautionary pause" before the start of commercial deep-sea mining until further scientific evidence on the long-term impacts is available. Countries like France and civil society organizations, particularly from the Pacific, are even calling for a complete ban on deep-sea mining. Other countries, however, hope that deep-sea mining not only in international waters but also in their territorial waters near the coast will provide a much-needed source of revenue for their national budgets.

What decisions can be expected from the International Seabed Authority (ISA) this year? How is deep-sea mining related to other UN processes such as the recently adopted Global Framework Convention on Biodiversity? To what extent do investments in deep-sea mining actually contribute to the implementation of the 2030 Agenda and the Sustainable Development Goals (SDGs), which include targets for marine conservation and sustainable fisheries as well as for "sustainable use of marine resources" in SDG 14 ("Life below water")? And what alternatives for sustainable development are there for small island developing states that are in dire need of income for their national budgets?

We will discuss these and other questions with our experts from politics, civil society and the United Nations.


PROGRAM


Welcome


Introduction

  • Marie-Luise Abshagen, Head of Sustainability Policy, Forum Umwelt und Entwicklung
  • Dennis Fritsch, Sustainable Blue Economy (SBE) Lead, UN Environment Programme Finance Initiative (UNEP-FI)


Moderated panel discussion followed by questions from the audience

  • Gina Guillen-Grillo, Director-General for Foreign Policy, Ministry of Foreign Relations of Costa Rica; Ambassador and Permanent Representative of Costa Rica to the International Seabed Authority (ISA), ret. (until January 2023)
  • Dr. Ingo Narberhaus, Deputy Head of Division, Marine Protection, Federal Ministry for the Environment
  • Marie-Luise Abshagen, Head of Sustainability Policy, Forum Umwelt und Entwicklung
  • Dennis Fritsch, Sustainable Blue Economy (SBE) Lead, UN Environment Programme Finance Initiative (UNEP-FI)
     
  • Video input: Maureen Penjueli, Pacific Network on Globalisation (tbc)
     
  • Moderation: Oliver Hasenkamp, United Nations Association of Germany


The event will take place online via the Zoom platform in German and English with simultaneous translation.

 

REGISTRATION

Please register for the event here.


Veranstalter

Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN)
Forum Umdwelt und Entwicklung
MISEREOR
Ozeanien-Dialog


Veranstaltungsadresse

Online über Zoom


Kontakt

Oliver Hasenkamp (hasenkamp@dgvn.de)