Wer zahlt den Preis? Die globale Schuldenkrise und die Vereinten Nationen

Die Folgen der COVID-19-Pandemie, die Auswirkungen der Klimakrise, die schwierige wirtschaftliche Lage und das für zahlreiche Länder nachteilige internationale Finanz-system haben viele Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen finanziell hart getroffen. Vor allem Länder des Globalen Südens stehen vor einer nie dagewesenen Schuldenkrise.
Die Verschuldung hindert immer mehr Staaten daran, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen umzusetzen, die Anpassung an den Klimawandel voranzutreiben oder auch nur ihre grundlegenden staatlichen Aufgaben zu erfüllen. Anstatt in Bildung oder die Gesundheitsversorgung zu investieren, fließen erhebliche Summen in den Schuldendienst für die Tilgung früherer Kredite: Eine Schuldenfalle, aus der viele Staaten kaum noch herauskommen können.
UN-Generalsekretär António Guterres fordert bereits seit Jahren mehr Bemühungen für Schuldenstreichungen und warnt, dass die halbe Welt in einem Entwicklungsdesaster versinkt, das durch eine verheerende Schuldenkrise angetrieben werde. Er ist überzeugt, dass die Welt es sich nicht leisten könne, die Zukunft sich entwickelnder Länder weiterhin in „das lodernde Feuer der Schulden“ zu werfen. Auch bei der Ende Juni und Anfang Juli im spanischen Sevilla stattfindenden 4. Entwicklungsfinanzierungskonferenz (4th Financing for Development Summit, FfD4) der Vereinten Nationen wird die Reform der internationalen Schuldenarchitektur eines der zentralen – und womöglich umstrittensten – Themen sein: Viele Länder des Globalen Südens fordern, Fragen der Verschuldung zukünftig stärker im UN-System statt in den von Ländern des Globalen Nordens dominierten Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank zu verhandeln.
Welche Ansätze verfolgen die Vereinten Nationen in ihren Bemühungen zur Überwindung der globalen Verschuldungskrise? Welche Unterstützung können und müssen Länder wie Deutschland leisten – gerade auch angesichts ihrer eigenen finanziellen Herausforderungen? Und welche Impulse können von der FfD4-Konferenz für Schuldenstreichungen und eine Reform der internationalen Schuldenarchitektur ausgehen? Zu diesen und weiteren Fragen lädt die DGVN gemeinsam mit der Organisation Erlassjahr.de zu einer Online-Veranstaltung ein.
PROGRAMM
Begrüßung durch die DGVN
Input zur globalen Verschuldungskrise
- Oliver Schwank, Financing for Sustainable Development Office, UN Department of Economic and Social Affairs (UNDESA)
Diskussion mit Fragen aus dem Publikum
- Malina Stutz, Erlassjahr.de
- Oliver Schwank, Financing for Sustainable Development Office, UN Department of Economic and Social Affairs (UNDESA)
- Moderation: Oliver Hasenkamp, DGVN-Generalsekretariat
Die Veranstaltung findet online über die Plattform Zoom statt.
ANMELDUNG
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Veranstalter
Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)
Erlassjahr.de e.V.
Veranstaltungsadresse
Online über Zoom
Kontakt
Oliver Hasenkamp (hasenkamp@dgvn.de)