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Recherchereise zu FAO-Projekten nach Senegal

Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen besuchte vom 23. bis 30. Oktober 2022 mit einer Gruppe von fünf Journalistinnen und Journalisten die senegalesische Hauptstadt Dakar sowie das Delta des Flusses Saloum. Anlässlich des UN-Jahres für Kleinfischerei und Aquakultur standen Projekte der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) im Mittelpunkt.

An einem Strand steht eine orange gekleidete senegalesische Frau. Eine weiße Frau mit Radiokopfhörern hält ihr ein Mikrofon hin. Neben ihnen sind bunte Holzboote vertäut.
Eine Teilnehmerin der DGVN-Recherchereise interviewt eine Muschelfischerin auf der Insel Diamniadio im Saloum-Delta, Senegal. Foto: DGVN/Gundula Haage

Mehr als 60 Millionen Menschen arbeiten weltweit in der Kleinfischerei, viele von ihnen im globalen Süden. Dazu zählen Fischerinnen und Fischer, die meist in Küstennähe ohne industrielle Hilfsmittel Fischfang betreiben, ebenso wie Beschäftigte in der Fischverarbeitung. Die Kleinfischerei leistet sowohl einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der steigenden Weltbevölkerung, als auch zur wirtschaftlichen Entwicklung lokaler Küstengemeinschaften – wie im senegalesischen Saloum-Delta. Doch die Verschmutzung der Meere, der Klimawandel und das immer aggressivere Vorgehen industrieller Fischfangflotten stellen die senegalesischen Kleinfischerinnen und -fischer vor wachsende Herausforderungen.

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2022 zum Internationalen Jahr der handwerklichen Kleinfischerei und Aquakultur erklärt. Denn eine nachhaltigere Fischerei betrifft viele der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bietet mit ihrer Coastal Fisheries Initiative (CFI) in Senegal viele Projekte an, die praktische Unterstützung für Kleinfischerinnen und Kleinfischer ermöglicht.

Welchen Herausforderungen sind die Menschen im senegalesischen Fischereisektor ausgesetzt? Wie unterstützen die Vereinten Nationen Kleinfischerinnen und Kleinfischer vor Ort – und wo besteht weiterer Handlungsbedarf? Warum sind vor allem Frauen in den besonders prekären Arbeitsbereichen der Fischverarbeitung beschäftigt? Diesen und weiteren Fragen konnten die fünf Journalistinnen und Journalisten während der DGVN-Recherchereise nachgehen.

In einem Motorboot sitzen einige Menschen mit orangefarbenen Schwimmwesten. Das Boot fährt auf einem schmalen Flusslauf, gesäumt von dichten, grünen Mangrovenpflanzen.
Die Journalistinnen und Journalisten der DGVN-Recherchereise besichtigen Mangrovenaufforstungsprojekte im Saloum-Delta, Senegal. Foto: DGVN/Gundula Haage

Die Reise nahm ihren Ausgangspunkt in der senegalesischen Hauptstadt Dakar, wo über den Austausch mit FAO-Mitarbeitenden, Regierungsvertreterinnen und -vertretern sowie lokalen Journalistinnen und Journalisten einiges an Hintergrundinformationen zur Bedeutung des Fischereisektors in Senegal gesammelt werden konnte. Im Anschluss reiste die Gruppe vier Tage lang durch das Delta des Flusses Saloum, das aufgrund des Artenreichtums als UNESCO-Weltnaturerbe gilt. In mehreren Etappen reiste die Gruppe von Fatick über Toubacouta bis auf die Flussinseln Diamniadio, Dionewar und Niodior. Dort kamen die Journalisten mit Fischereigemeinschaften ins Gespräch, führten Interviews mit Muschelfischerinnen und Krevettenfischern, besichtigten Mangrovenaufforstungsprojekte und lernten innovative Fischverarbeitungsmöglichkeiten kennen.

Als Ergänzung zum Fokus auf Kleinfischerei besuchte die Gruppe am letzten Tag der Reise eine Biofarm und einen Biomarkt im Umland von Dakar, vermittelt durch die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ). Im Austausch mit einer Vorreiterin des senegalesischen Biolandbaus war es so möglich, das Thema Ernährungssicherheit und nachhaltige Entwicklung um landwirtschaftliche Aspekte zu erweitern.

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