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Recherchereise zu WFP-Projekten nach Kolumbien

Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen besuchte vom 17. bis 23. November 2024 mit einer Gruppe von fünf Journalistinnen und Journalisten die kolumbianische Hauptstadt Bogotá sowie die Region Tumaco an der ecuadorianischen Grenze. Im Zentrum standen die Aktivitäten und Projekte des Welternährungsprogramms (WFP) zum Thema Klimawandelanpassung, Ernährungssicherheit und Biodiversität in Kolumbien.

Gespräche zu Klimaanpassungsmaßnahmen in Imbili, Region Tumaco, Kolumbien. (Foto: DGVN/Patrick Rosenow)

In Lateinamerika und der Karibik gibt es mehrere und miteinander verflochtene Krisen, die Hunger verursachen. Die Region kämpft mit klimatischen Ereignissen wie Wirbelstürme und Dürren, Unsicherheit, eine schleppende Pandemieerholung und Schuldenproblemen sowie den Auswirkungen von bewaffneten Konflikten, die die Preise für Nahrungsmittel, Treibstoff und Düngemittel in die Höhe getrieben haben. Diese Krisen haben verheerende Folgen für die Menschen, die darum kämpfen, ihre lebenswichtigen Bedürfnisse zu decken.

Die afro-indigene und indigene Awá-Bevölkerung, die in den Einzugsgebieten Mira-Mataje und Guáitara-Carchi an der Grenze zwischen Ecuador und Kolumbien lebt, ist aufgrund ihrer historischen Marginalisierung einer Reihe von mehrdimensionalen Herausforderungen ausgesetzt. Studien in diesem Gebiet sagen eine höhere Häufigkeit von Extremereignissen aufgrund veränderter Niederschlags- und Temperaturmuster als Folge des Klimawandels voraus, was direkte Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften haben wird, deren Lebensunterhalt von Landwirtschaft, Fischerei und Jagd abhängt.

Als Reaktion auf diese Herausforderungen und im Einklang mit den nationalen Prioritäten der ecuadorianischen Regierung hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) zusammen mit dem ecuadorianischen Ministerium für Umwelt, Wasser und ökologischen Wandel (MAATE) und dem kolumbianischen Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung (MADS) ein binationales Anpassungsprojekt entwickelt. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit der afro- und indigenen Awá-Bevölkerung durch Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zu stärken, die aus partizipativen Prozessen hervorgehen und einen Gender-Ansatz beinhalten.

Während der DGVN-Recherchereise konnten sich die Journalistinnen und Journalisten über die Situation vor Ort informieren und mit den Betroffenen Gespräche führen: Diese begannen in Bogotá unter anderem mit dem WFP, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sowie der Residierenden Koordinatorin zur Arbeit der Vereinten Nationen in Kolumbien. In Tumaco besuchte die Delegation die Grenzregion, in der WFP-Projekte zur Klimaanpassung, Sicherstellung einer eigenständigen Nahrungsmittelversorgung sowie zu Anbaumethoden vorgestellt wurden. Dabei ging es etwa um den Kakao-Anbau anstatt einer Palmölproduktion, der die Biodiversität in einem geringeren Maße beeinträchtigt.

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