Flucht und humanitäre Hilfe: Reisekostenzuschüsse für Journalistinnen und Journalisten für eine Reise nach Mexiko
Im Jahr 2023 befanden sich weltweit mehr als 108 Millionen Menschen auf der Flucht. Flucht und Vertreibung haben sich zu einem der zentralen globalen Themen des 21. Jahrhunderts entwickelt und ihre Bedeutung nimmt angesichts des voranschreitenden Klimawandels weiter zu. Mexiko ist unter den fünf Ländern mit den meisten Asylanträgen weltweit. So haben auch im letzten Jahr mehr als 140.000 Menschen aus über hundert Staaten Asyl in Mexiko beantragt. Andere durchqueren das Land in der Hoffnung, von dort aus in die USA zu gelangen. Im letzten Jahr hat die Grenzbehörde der USA mehr als 2,5 Millionen Kontakte an der Grenze zu Mexiko registriert.
Auf ihrer Fluchtroute sind die Menschen häufig Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt. Die meisten Menschen kommen über die Grenze zu Guatemala nach Mexiko – in Tapachula, im südlichen Staat Chiapas haben im vergangenen Jahr bis zu 4.000 Menschen pro Tag einen Asylantrag gestellt. An zahlreichen Orten in Mexiko unterstützt das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) dabei, die Rechte, die Integration und das Wohlergehen der Menschen zu schützen. Hinzu kommt die Unterstützung von 370.000 Binnenvertriebenen, also Mexikanerinnen und Mexikanern, die wegen Gewalt und organisierter Kriminalität ihren Wohnort verlassen mussten, um an einem anderen Ort in Mexiko Zuflucht zu suchen. Daraus ergeben sich für das Land vielfältige Herausforderungen: Unterbringung, Gesundheitsversorgung, Bildung, rechtliche Beratung, aber auch Integration in den Arbeitsmarkt.
Um einen Beitrag zu einem differenzierteren Bild über die weltweiten Aufgaben und Herausforderungen der Vereinten Nationen zu leisten, bietet die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) im Oktober 2024 eine achttägige Informations- und Recherchereise zum Thema Flucht und humanitäre Hilfe nach Mexiko an. Wir möchten mit dieser Recherchereise Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit geben, sich ein umfassendes Bild von der Situation vor Ort zu machen. Sie werden Zugang zu Flüchtlingsprojekten erhalten und sich direkt mit Betroffenen, Regierungsvertreterinnen und -vertretern, der lokalen Presse, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von UNHCR sowie der deutschen Botschaft und deutschen Unternehmen vor Ort austauschen können.
Reisezeitraum und Programm
Die zehntägige Gruppenreise findet im Oktober 2024 statt. Vorgesehen ist der Hinflug am 22. Oktober 2024 von Deutschland nach Mexiko City. Geplant sind weitere Fahrten/Weiterflüge in die nördliche Grenzregion (Villahermosa) und ein Besuch der südlichen Grenze (Monterrey/Matamoros). Die Rückankunft in Deutschland ist für Samstag, den 31. Oktober 2024 vorgesehen. Abweichungen um ein bis zwei Tage sind möglich.
Wer kann sich bewerben?
Die Recherchereise richtet sich an Journalistinnen und Journalisten mit großem Interesse an den Themen Flucht, humanitäre Hilfe sowie der Arbeit der Vereinten Nationen. Insbesondere Journalistinnen und Journalisten von Regionalzeitungen, in denen die UN und Entwicklungsfragen meist nur selten Thema sind, sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Vertreterinnen und Vertreter von deutschsprachigen Medien, Radio und crossmediale Journalistinnen und Journalisten sowie freiberuflich Tätige können sich ebenfalls bewerben, insofern sie eine Abnahme ihrer Medienbeiträge nachweislich sicherstellen können. Wir begrüßen Bewerbungen von Personen mit oder ohne Einwanderungsgeschichte, aller Religionen und aller sexueller Identitäten. Geschlechterparität unter den Teilnehmenden wird angestrebt, wobei insgesamt sechs Personen teilnehmen können. Spanischkenntnisse sind von Vorteil.
Reisestipendium und Kosten
Für die Mitreisenden fällt ein Eigenbeitrag in Höhe von 400 Euro an, der von den jeweiligen Heimatredaktionen oder den Reisenden selbst übernommen werden kann. Die darüberhinausgehenden Kosten der Reise (Flüge ohne Zubringer, Unterbringung/Frühstück sowie Transfer- und weitere programmbezogene Kosten vor Ort) werden von der DGVN übernommen. Weitere Kosten des Aufenthalts – etwa für Mahlzeiten oder sonstige im Zusammenhang mit der Reise entstehende Kosten (Impfungen, Visum etc.) – können nicht übernommen werden. Da die DGVN nicht als Reiseveranstalter im Sinne des §§ 651a ff. BGB anzusehen ist, akzeptieren alle Reisenden gegenüber der DGVN jeglichen Haftungsausschluss. Bewerberinnen und Bewerber benötigen gültige Reisedokumente.
Die Bewerberinnen und Bewerber verpflichten sich darüber hinaus, im Nachgang der Reise, bis spätestens drei Wochen nach Reiseende, einen Textbeitrag für eines der Themenportale der DGVN zu verfassen: https://frieden-sichern.dgvn.de/, https://menschenrechte-durchsetzen.dgvn.de/ oder https://nachhaltig-entwickeln.dgvn.de/. Erwartet wird außerdem eine umfangreiche Berichterstattung in den ansonsten belieferten Medien.
Bewerbung und Bewerbungsfrist
Der Bewerbung beizufügen ist ein Motivationsschreiben mit einer Auflistung möglicher journalistischer Beiträge im Nachgang der Reise sowie
- drei Arbeitsproben,
- ein tabellarischer Lebenslauf,
- ein Themenvorschlag für den verpflichtenden Artikel auf einem der Themenportale der DGVN;
- eine Einverständniserklärung des Arbeitgebers/Mediums, die Mitarbeiterin/den Mitarbeiter für die Dauer der Reise freizustellen und die journalistischen Beiträge in Folge der Reise zeitnah zu veröffentlichen.
Bitte senden Sie die vollständige Bewerbung per E-Mail an Dr. Alfredo Märker (maerker@dgvn.de). Die Bewerbungsfrist endet am 17. Mai 2024. Über die Auswahl der Reisenden entscheidet die DGVN. Ein Rechtsanspruch besteht nicht.
Weitere Informationen – auch zu unseren vergangenen Recherchereisen – finden Sie unter https://dgvn.de/aktivitaeten/recherchereisen.
Kontakt
Dr. Alfredo Märker
Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)
Zimmerstraße 26/27, 10969 Berlin
Tel.: +49 30 259 375 23
E-Mail: maerker@dgvn.de