Menü

"Never Give Up" - Die DGVN im Gespräch mit Benjamin Ferencz

Benjamin B. Ferencz war Chefankläger im 'Einsatzgruppenprozess' nach dem Zweiten Weltkrieg. Er setzte sich unermüdlich für die Einrichtung eines ständigen Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) ein. Anlässlich des nunmehr fast 20-jährigen Bestehens des IStGH hat die DGVN mit ihm gesprochen.

Foto: DGVN

Im Alter von 27 Jahren wurde der US-amerikanische Jurist Benjamin Ferencz zum Chefankläger im sogenannten „Einsatzgruppenprozess“ ernannt. Der 101-Jährige ist heute der letzte noch lebende Chefankläger der Nürnberger Prozesse, die den Beginn des Völkerstrafrechts markieren. Nach seinem beispiellosen Einsatz bei den Nürnberger Prozessen setzte er sich ab den 1970er-Jahren unermüdlich für eine Stärkung des Völkerrechts und den Aufbau eines ständigen internationalen Gerichtshofs zur Ahndung schwerer Straftaten wie Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen ein.

Mit dem Inkrafttreten des Römischen Statuts im Jahr 2002 konnte der weltweit erste ständige Gerichtshof - der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag -  seine Arbeit aufnehmen.

 

 

Benjamin Ferencz ermuntert junge Menschen, seine Arbeit fortzusetzen. Ausschnitt aus dem Interview "Never Give Up"

Welche Bedeutung hatte der Einsatzgruppen-Prozess in Nürnberg im Besonderen und die Nürnberger Prozesse im Allgemeinen für das Völkerrecht und den Weltfrieden? Ist der IStGH den Erwartungen seiner Gründer gerecht geworden? Kann das Recht auch auf schwerste Verbrechen überhaupt angemessen reagieren? Und wie kann mehr Akzeptanz geschaffen werden, damit auch Staaten wie die USA, Israel, China, Indien oder Russland dem IStGH beitreten? Anlässlich des anstehenden 20-jährigen Jubiläums des Römischen Statuts hat DGVN-Vorstandsmitglied Dr. Hannah Birkenkötter im Mai 2020 mit Benjamin Ferencz gesprochen.

Das vollständige Interview mit Benjamin Ferencz ist ab sofort auf unserem Youtube-Kanal verfügbar. Zum Gespräch

Im Jahr 2013 ehrte die DGVN den Internationalen Strafgerichtshof sowie Benjamin Ferencz - für seinen lebenslangen Kampf für die Errichtung eines ständigen internationalen Strafgerichtshofs - mit der Dag-Hammarskjöld-Ehren­medaille.

Anlässlich des Jubiläums, aber auch der anstehenden Herausforderungen an den Internationalen Strafgerichtshof diskutierte die DGVN am 17. November 2021 in der Veranstaltung "20 Jahre Römisches Statut - Wie glaubwürdig ist der Internationale Strafgerichtshof?" mit Expertinnen und Experten über grundlegende Fragen des Völkerrechts.
Zu den Videoaufnahmen der Veranstaltung

Eine Bilanz zu den ersten 20 Jahren des Internationalen Strafgerichtshof zieht auch Rebecca Flemig im Portal-Artikel "20 Jahre Internationaler Strafgerichtshof".