Reformprozesse in den Vereinten Nationen
Kurz nach seiner Vereidigung sprach UN-Generalsekretär António Guterres von einer notwendigen Reform der Vereinten Nationen. Die Organisation müsse „wendiger und effizienter“ werden, damit sie auf die aktuellen Konflikte rascher und angemessener reagieren könne. Wie die unterschiedlichen UN-Reformprozesse in den Themenfeldern Sicherheit, Entwicklung, Menschenrechte sowie humanitäre Hilfe derzeit aussehen, diskutieren die Autorinnen und Autoren in Heft 3/2017 der Zeitschrift VEREINTE NATIONEN.
Die Reform der Arbeitsmethoden des UN-Sicherheitsrats analysiert Sophie Eisentraut. Max-Otto Baumann widmet sich der Neuausrichtung des UN-Entwicklungssystems im Zeichen der 2030-Agenda. Die ›Human Rights up Front‹-Initiative ist der Versuch des UN-Generalsekretärs, Mechanismen zur Frühwarnung vor schweren Menschenrechtsverletzungen innerhalb des UN-Systems zu etablieren. Gerrit Kurtz stellt eine Auswahl dieser Mechanismen vor und bewertet diese. Angesichts der chronischen Unterfinanzierung der UN-Hilfsorganisationen diskutiert Dieter Reinhardt, ob die Erhebung von Pflichtbeiträgen statt Freiwilligkeit sinnvoller wäre. Finanzierungsprobleme bestätigt auch Ursula Müller in der Rubrik „Drei Fragen an…“. Sie ist seit März 2017 Beigeordnete Generalsekretärin für humanitäre Angelegenheiten und stellvertretende Nothilfekoordinatorin im Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA).
Neben diesen Beiträgen zum Schwerpunktthema fordert Detlef Dzembritzki in seinem Standpunkt ein wesentlich stärkeres Engagement Deutschlands in den Vereinten Nationen. Thomas Hickmann widmet sich der Frage, wie die globale Klimaschutzpolitik nach dem Pariser Abkommen von allen Mitgliedstaaten umgesetzt werden kann.