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UN-Sonderbeauftragte für Kinder und bewaffnete Konflikte besucht DGVN-Generalsekretariat

Am 8. Juni 2017 empfing die DGVN die UN-Sonderbeauftragte für Kinder und bewaffnete Konflikte Virginia Gamba in Berlin. Die im April 2017 berufene Argentinierin hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leiden von Kindern in gewaltsamen Konflikten in den Vordergrund zu stellen, der Öffentlichkeit helfen sich von alten Vorurteilen zu befreien und neue Konzepte zur Prävention zu gestalten.

Generalsekretärin Dr. Lisa Heemann und DGVN-Mitarbeiter Patrick Rosenow und Felix Manig mit der UN-Sonderbeauftragten Virginia Gamba und ihrer Büroleiterin Sharon Riggle.

Am 8. Juni 2017 empfing die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen die UN-Sonderbeauftragte für Kinder und bewaffnete Konflikte Virginia Gamba in Berlin. Die im April 2017 berufene Argentinierin hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leiden von Kindern in gewaltsamen Konflikten in den Vordergrund zu stellen, der Öffentlichkeit helfen sich von alten Vorurteilen zu befreien und neue Konzepte zur Prävention zu gestalten.

Kinder leiden in besonderem Ausmaß unter bewaffneten Konflikten. Die sogenannte „Liste der Schande“ der Vereinten Nationen, die die schwerwiegendsten Verbrechen gegen Kinder beschreibt und Täter anprangern soll, macht deutlich wie Kinder der Brutalität von Konflikten häufig ausgeliefert sind. Dies betrifft beispielsweise sexualisierte Gewalt, die Rekrutierung als Kindersoldaten oder Entführungen.

Seit im Jahr 2000 jährliche Berichte zur Lage von Kindern in bewaffneten Konflikten im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vorgestellt werden, verzeichnet Gamba einen Rückgang von Gewalt gegen Kinder in Südamerika und Asien. Auf dem afrikanischen Kontinent sei diese zwar weiterhin hoch, allerdings stiegen die Zahlen in den letzten Jahren nicht mehr an. Grund zur Sorge bereiten der Sonderbeauftragten momentan vor allem die vielzähligen Konflikte und humanitären Krisen im Nahen und Mittleren Osten, in denen Gewalt- und Gräueltaten gegen die schwächsten der Gesellschaft sich jedes Jahr dramatisch verdoppeln. So sind hier besonders Angriffe auf schulische Einrichtungen und Krankenhäuser sowie Taten von extremistischen Gruppen für die eskalierende Gewalt gegen Kinder verantwortlich.

Während des Gesprächs in Berlin machte Gamba besonders deutlich, dass Gewalt gegen Kinder heutzutage viele Gesichter hat und über die häufiger bekannte Rekrutierung von Kindersoldaten hinausgeht. Nicht nur deshalb hat es sich die UN-Sonderbeauftragte zur Aufgabe gemacht, das öffentliche Bewusstsein für das Thema zu schärfen und an neuen Konzepten zur Prävention zu arbeiten. In Berlin lobte sie das Engagement Deutschlands in der Arbeitsgruppe „Kinder und bewaffnete Konflikte“, machte allerdings gleichzeitig deutlich, dass die Mitgliedstaaten der UN noch deutlich mehr tun müssten.  

Besonders wichtig für Gamba sind daher konkrete Ansätze um Konfliktursachen zu bekämpfen sowie Präventionsmaßnahmen in den betroffenen Regionen, um weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden. Neue Konzepte für regionale Kooperation, Finanzierungsstrategien relevanter UN-Organisationen und wissenschaftliche Untersuchungen sollen internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung für betroffene Kinder sichern und „best practices“ hervorbringen. Schnittstellen mit der Arbeit der DGVN sah Gamba besonders in der Jugendarbeit, dem wissenschaftlichen Interesse deutscher Studierenden sowie durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, um politische Entscheidungsträgerinnen und -träger in Deutschland für das Thema zu sensibilisieren.


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