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Was die Vereinten Nationen menschlich macht

Rund 44 000 Menschen haben bei den UN einen Amtseid abgelegt. Wie ist die UN-Mitarbeiterschaft strukturiert? Wo gibt es Reformbedarf, damit das UN-System seinen Aufgaben wirksamer gerecht werden kann? Damit befassen sich die Autorinnen und der Autor im Heft 5/2023 der Zeitschrift VEREINTE NATIONEN.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UN-Besucherdiensts anlässlich des 70-jährigen Bestehens der geführten Touren der Vereinten Nationen. UN Photo/Mark Garten

Es ist unbestritten, dass die Menschheit vor zahlreichen Herausforderungen steht, die sich zu multiplen Krisen entwickeln. Dies gilt ebenso für die Vereinten Nationen. Sie haben keine geringere Aufgabe, als diese grenzüberschreitenden Probleme politisch zu bearbeiten. In der Verantwortung stehen dabei vor allem die UN-Mitgliedstaaten, das UN-System mitsamt seinen Bediensteten, aber auch die internationale Zivilgesellschaft. Seit dem Jahr 1946 haben sich die UN schrittweise in ein ›globales Sekretariat‹ verwandelt, in dem heute rund 44 000 Menschen einen Amtseid auf die Vereinten Nationen abgelegt haben. Werden Beratungstätigkeiten, Freiwillige sowie Praktikantinnen und Praktikanten dazu gezählt, stehen weltweit sogar mehr als 200 000 Menschen in den Diensten der UN. Wie ausschlaggebend ist die Persönlichkeit eines UN-Generalsekretärs bei der Führung der Weltorganisation? Wie ist die UN-Mitarbeiterschaft strukturiert und wo gibt es einen Reformbedarf, damit das UN-System mitsamt den Bediensteten seinen Aufgaben wirksamer gerecht werden können? Auf diese und weitere Fragen gehen die Autorinnen und der Autor im Heft 5/2023 der Zeitschrift VEREINTE NATIONEN ein.

Als der sechste UN-Generalsekretär, Boutros Boutros-Ghali, sein Amt im Jahr 1992 antrat, sorgte er für Kontroversen rund um seine Person, die noch lange nachhallten. Über 30 Jahre nach der ›Agenda für den Frieden‹ tritt sein Vermächtnis noch klarer zutage, so Henrike Landré. Henriette Keijzers und Veronika Tywuschik-Sohlström sehen einen erhöhten Bedarf an neuen Perspektiven für eine vielfältigere Führung der UN und eine integrative UN-Belegschaft. Ein genauer Blick auf die Personaldaten bietet interessante Einblicke. Arora Akanksha, die im Jahr 2021 UN-Generalsekretär António Guterres bei der Wiederwahl vergeblich als inoffizielle Gegenkandidatin herausforderte, sieht einen dringenden Reformbedarf unter der UN-Belegschaft und einen notwendigen Kulturwandel, um der Weltorganisation wieder zu einer höheren Wirksamkeit zu verhelfen. In den strengen gegenwärtigen Verhaltensnormen für den internationalen öffentlichen Dienst sieht Karin Esposito eher ein Hemmnis für klare, auf den Werten der UN basierenden politische Positionierungen von UN-Bediensteten. Max-Otto Baumann argumentiert in seinem Standpunkt dagegen für einen diplomatischen Verhaltenskodex, um das neue Gerangel um Einfluss im UN-System einzuhegen.

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