Einmal mehr ist Zypern seinem traurigen Ruf als »Grab der Diplomatie« gerecht geworden. Nach 14 Monaten intensiver Verhandlungen scheiterte am 11. März 2003 die jüngste Vermittlungsinitiative von UN-Generalsekretär Kofi Annan am Nein des zyperntürkischen Verhandlungsführers Rauf Denktasch. Daraufhin unterzeichnete die Regierung der Republik Zypern ohne Mitwirkung der Zyperntürken am 16. April den Vertrag über den Beitritt zur Europäischen Union (EU). In einem Zusatzabkommen wurde vereinbart, daß der ›Acquis communautaire‹ – der gemeinschaftliche Besitzstand der EU an (auch von Beitrittskandidaten zu übernehmenden) Rechten und Pflichten – im Nordteil der Insel vorerst keine Anwendung findet. Ein Zeichen der Hoffnung setzt die Öffnung der Grenze am 23. April für einheimische Besucher in beiden Richtungen infolge einer überraschenden Entscheidung der zyperntürkischen Regierung. – Mit dem Zypernkonflikt sind die Vereinten Nationen nunmehr seit fast vier Jahrzehnten befaßt; die Friedenstruppe der Vereinten Nationen in Zypern (UNFICYP) »hat sich zum mittlerweile längsten Friedenssicherungseinsatz der Weltorganisation entwickelt«.