Nachhaltige Ozeane
Ohne den Schutz der Ozeane und der Küsten ist eine nachhaltige Entwicklung auch an Land und eine Welt ohne Klimawandel und Hunger nicht möglich. Mehr noch: Ohne die Ozeane, die wichtige Funktionen für das Klima unserer Welt übernehmen, wäre ein Leben auf unserem Planeten gar nicht möglich. Umso dramatischer ist es, dass die Ozeane besonders anfällig sind für die Folgen des Klimawandels.
Die Meere sind weit mehr als ein Sehnsuchtsort, der viele Menschen hierzulande vor allem an Urlaub und Erholung denken lässt. Etwa 10 Prozent der Menschheit leben in direkter Küstennähe, weniger als 10 Meter über dem Meeresspiegel. Fast 40 Prozent der Weltbevölkerung leben weniger als 100 km von der Küste entfernt. Für viele dieser Menschen stellt das Meer eine wichtige Lebensgrundlage dar, weil sie auf Einkommen aus der Fischerei, dem Tourismus oder der Seefahrt angewiesen sind. Um die wichtige Rolle von Kleinfischerinnen und Kleinfischern bei der Ernährung der Weltbevölkerung und bei der nachhaltigen Entwicklung von Küstengemeinschaften zu unterstreichen, haben die Vereinten Nationen das Jahr 2022 zum Internationalen Jahr der handwerklichen Fischerei und Aquakultur ausgerufen.
Doch die Ozeane sind in keinem guten Zustand: Überfischung vor allem durch große industrielle Fangflotten, Verschmutzung mit Plastikmüll, der Klimawandel oder die geplante Ausbeutung von Tiefseeressourcen gefährden nicht nur das vielfältige Leben in den Meeren, sondern auch die Lebensgrundlage von Menschen in Küstenregionen und weit darüber hinaus. Und das, obwohl wir immer noch vergleichsweise wenig über die Ozeane wissen - einer der Gründe, warum die Vereinten Nationen im Jahr 2021 die Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung gestartet haben.