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Ungleichheit

Bereits vor der Corona-Pandemie war die Ungleichheit in der Welt groß. Ungleichheiten in der Bildung, aufgrund des Geschlechts oder Geburtsorts haben starken Einfluss auf unsere Lebenschancen. Die Pandemie hat dies weiter verschärft.

Ungleichheiten prägen unser Leben. Oft, aber nicht immer, spiegeln Ungleichheiten auch die Frage nach unserem Verständnis von Gerechtigkeit wider. Dabei geht es etwa um Reichtum und Armut, um die damit verbundene Macht und Ohnmacht und um die ungleich verteilten Chancen auf ein gutes Leben und Überleben.

Als die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED) im Jahr 1987 nachhaltige Entwicklung definierte, hatte sie vor allem Generationengerechtigkeit im Blick. Demnach soll Entwicklung dazu dienen, die Bedürfnisse heutiger Generationen zu befriedigen, ohne dabei zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können. Dieses Verständnis ist gerade mit Blick auf den Klimawandel und durch ihn hervorgerufene neue Ungleichheiten, von denen besonders künftige Generationen betroffen sind, weiterhin von großer Bedeutung.

Doch Ungleichheiten sind natürlich nicht nur zeitlich zu betrachten, sondern auch gesellschaftlich und geografisch: Mit der im Jahr 2015 verabschiedeten Agenda 2030 unterlegte die internationale Gemeinschaft ihre Nachhaltigkeitsvision mit 17 konkreten Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs). Darin ist auch die Verringerung von Ungleichheit zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen innerhalb einzelner Länder als auch zwischen verschiedenen Gesellschaften verankert.

»Ungleichheit ist schwer aufzubrechen, denn sie ist ein Teufelskreis«, heißt es im Bericht über die menschliche Entwicklung (Human Development Report – HDR) 2019 des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP): Machtungleichgewichte ermöglichten eine weitere Konzentration des Reichtums und verschärften sich damit weiter. Nun kam die Corona-Pandemie hinzu. Sie traf eine Welt, die in verschiedener Hinsicht tief gespalten ist, und die Gräben sind dadurch noch tiefer geworden. Denn die Pandemie wirkt sich auf einige Länder und Bevölkerungsgruppen gravierender aus als auf andere. Sie ist zu einer Krise der menschlichen Entwicklung geworden.

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ISSN: 1614-5437