Junge Menschen in Friedensprozesse einbeziehen
Junge Menschen spielen eine entscheidende Rolle für die Lösung und Prävention von Konflikten sowie für die Umsetzung und Wahrung langfristigen Friedens. Deshalb hat der UN-Sicherheitsrat unter deutschem Vorsitz heute die dritte Resolution zu Youth, Peace and Security (YPS) verabschiedet – ein wichtiger Schritt für die bessere Einbindung junger Menschen.
Wir finden gut, dass die Rolle junger Frauen in Friedensprozessen anerkannt wird. Die Verweise der Resolution auf Menschenrechte, Bildung, digitale Räume, Kapazitätsaufbau, Beteiligung von Jugendorganisationen und Finanzierung der YPS-Agenda sind von wesentlicher Bedeutung. Wir vermissen jedoch einen eindeutigen Bezug auf die Risiken des Klimawandels, die Ziele für Nachhaltige Entwicklung, und den Schutz junger Friedensaktivistinnen und Aktivisten.
Vor fünf Jahren wurde in Resolution 2250 zum ersten Mal anerkannt, dass junge Menschen nicht nur Opfer von Konflikten sind und deshalb besonderen Schutz bedürfen, sondern maßgeblich zum Frieden beitragen können. Trotz der Folgeresolution 2419 (2018), mangelt es bisher an der Implementierung:
„Für uns junge Syrer ist es sehr bedauerlich, dass die Agenda Jugend, Frieden und Sicherheit vor Ort nicht ausreichend umgesetzt wird. Wir stellen fest, dass die Jugend weder den notwendigen Raum noch die politische Unterstützung erhält, um positiv zum Frieden beizutragen. Zu viele strukturelle Barrieren hindern uns junge Menschen daran, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen”, findet Ehab Badwi, Gründer der Syrian Youth Assembly, und fordert: „Wir brauchen eine allgemeine Kultur der Einbeziehung junger Menschen in Friedensprozesse.”