Frauen, Frieden und Sicherheit
Gewalt gegen Frauen ist Ausdruck der groben Missachtung der Menschenrechte von Frauen; Frauen werden sexuell missbraucht, misshandelt, vergewaltigt, getötet, und die Verbrechen bleiben fast immer ungesühnt. Oft wird Gewalt gegen Frauen als Kriegstaktik eingesetzt, um Gesellschaften langfristig zu demoralisieren. Gleichzeitig bleiben Frauen zumeist von der Teilnahme an Friedensverhandlungen und dem Aufbau einer Nachkriegsordnung ausgeschlossen. Frauen sind in Friedensprozessen immer noch zu wenig beteiligt. Nur etwa zehn Prozent aller Verhandlungsführenden in Friedensgesprächen sind Frauen. Nur rund fünf Prozent der militärischen Friedenskräfte sind weiblich.
Die Notwendigkeit, gegen diese Misstände vorzugehen, wurde erstmals im Jahr 2000 vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in der Resolution 1325 erstmals anerkannt. Die Resolution befasst sich damit, dass Frauen und Mädchen anders als Männer von Konflikten und Kriegen betroffen sind und erkennt die entscheidende Rolle an, die Frauen bei Friedensbemühungen und in Nachkriegsgesellschaften spielen können und bereits spielen. Resolution 1325 bekräftigt, dass Friedensbemühungen länger Bestand haben, wenn Frauen gleichberechtigte Partnerinnen sind. Diese Resolution legte den Grundstein für die "Women, Peace and Security" (WPS) Agenda, die in mehreren Folgeresolutionen weiterentwickelt wurde.
Weitere Beiträge in dieser Ausgabe der Eine-Welt-Presse beschäftigen sich mit den vier Säulen der WPS Agenda, Fallbeispielen aus aller Welt, Deutschlands Aktionsplänen und der deutschen Rolle innerhalb der Agenda, den Forderungen der Zivilgesellschaft, Kriegsvergewaltigungen, Frauen in UN-Friedensmissionen und der Zukunft der WPS Agenda.