Menü

Empowerment, die Nachhaltigkeitsagenda und die 60. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission

Vom 14.- 24. März tagt in New York die Commission on the Status of Women (CSW). Die Frauenrechtskommission macht sich nicht einfach nur stark für die Rechte der Frau, sondern ihr geht es um Geschlechtergerechtigkeit und um unsere Selbstbestimmung – also um Empowerment.

Vom 14.- 24. März tagt in New York die Frauenrechtskommission der Vereinen Nationen (Commission on the Status of Women (CSW)).

Die Frauenrechtskommission macht sich nicht einfach nur stark für die Rechte der Frau, sondern sie ist radikal: Ihr geht es um Geschlechtergerechtigkeit und um unsere Selbstbestimmung – also um Empowerment. Zu den Verhandlungsthemen der Frauenrechtskommission gehört die neue Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die im Herbst 2015 auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Die Agenda trägt bekanntlich den hoffnungsvollen Titel Transforming our world und hat einen eigenständigen Zielkatalog zur Empowerment von Frauen und Mädchen.
Die Kommission befasst sich auch mit gesonderten Themen wie dem Kampf gegen Gewalt gegen Frauen (2016), menschenwürdige Arbeit (2017) und soziale Sicherung (2018) – alles drei Voraussetzungen für echte Gleichberechtigung.

Zu diesen zentralen Fragen hat die Zeitschrift "Gender and Development" ein Themenheft herausgebracht, welches die Chancen und Risiken der neuen Agenda aus frauenpolitischer Sicht und in Hinblick auf die Kommissionssitzung analysiert.
Zu den Chancen schreiben die Autorinnen:

  • Die 2030-Agenda vereint den Kampf gegen Klimawandel mit dem Kampf für ökonomische und soziale Gerechtigkeit und verpflichtet sich explizit den universellen Menschenrechten.
  • Im Gegensatz zu allen vorhergehenden Entwicklungsagenden wurde die Agenda unter breiter Mitwirkung der Zivilgesellschaft erarbeitet, so dass vor allem auch der globale Süden eine kompromisslose Umsetzung einklagen kann. 

Zu den Risiken geben sie zu bedenken:

  • Die Agenda bleibt inhaltlich in den gegebenen Paradigmen von Bruttosozialproduktswachstum und globalem Freihandel verfangen.
  • Sie schreibt der Privatwirtschaft eine zentrale Rolle zu, ohne deren kommerziellen Interessen zu hinterfragen.

Was die 2030-Agenda uns aber ermöglicht, ist ein kreatives und subversives Nachdenken über neue, holistische Politikansätze, und, in jedem Land und international, ein Erstreiten aller Nachhaltigkeitsziele. Den Anfang dazu wird die 60. Sitzung der Kommission zu Frauenrechten machen.

 

Gabriele Köhler ist Entwicklungsökonomin und im Vorstand der DGVN sowie im Vorstand von Women in Europe for a Common Future.


Das könnte Sie auch interessieren