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Ernährungssicherheit, Biodiversität und Klimawandel: Recherchereise nach Kolumbien

Die DGVN bietet Recherchereisen für Journalistinnen und Journalisten an, um einen Beitrag zu einem differenzierten Bild über die Aufgaben der Vereinten Nationen zu leisten. Die Reise findet nach Kolumbien (Bogotá und Imbili) statt und bietet ein umfassendes Bild von der Situation vor Ort an.

Ehemalige Kämpfer der Guerillabewegung FARC-EP betreiben in Kolumbien gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen Landwirtschaft. (UN Photo/Hector Latorre)

In Lateinamerika und der Karibik gibt es mehrere und miteinander verflochtene Krisen, die Hunger verursachen. Die Region kämpft mit klimatischen Ereignissen wie Wirbelstürme und Dürren, Unsicherheit, eine schleppende Pandemieerholung und Schuldenproblemen sowie den Auswirkungen von bewaffneten Konflikten, die die Preise für Nahrungsmittel, Treibstoff und Düngemittel in die Höhe getrieben haben. Diese Krisen haben verheerende Folgen für die Menschen, die darum kämpfen, ihre lebenswichtigen Bedürfnisse zu decken. Millionen von Menschen entscheiden sich daher für die Migration, um zu überleben.

Im Februar 2024 schätzte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme – WFP), dass 28,5 Millionen Menschen von akutem Hunger in den 13 Ländern bedroht sind, in denen das WFP Büros in Lateinamerika und der Karibik unterhält. Davon sind 9,8 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen und benötigen humanitäre Hilfe. Frauen sind stärker als Männer von mäßiger oder schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen.

Die afro-indigene und indigene Awá-Bevölkerung, die in den Einzugsgebieten Mira-Mataje und Guáitara-Carchi an der Grenze zwischen Ecuador und Kolumbien lebt, ist aufgrund ihrer historischen Marginalisierung einer Reihe von mehrdimensionalen Herausforderungen ausgesetzt. Studien in diesem Gebiet sagen eine höhere Häufigkeit von Extremereignissen aufgrund veränderter Niederschlags- und Temperaturmuster als Folge des Klimawandels voraus, was direkte Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften haben wird, deren Lebensunterhalt von Landwirtschaft, Fischerei und Jagd abhängt. Als Reaktion auf diese Herausforderungen und im Einklang mit den nationalen Prioritäten der ecuadorianischen Regierung hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) zusammen mit dem ecuadorianischen Ministerium für Umwelt, Wasser und ökologischen Wandel (MAATE) und dem kolumbianischen Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung (MADS) ein binationales Anpassungsprojekt entwickelt. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit der afro- und indigenen Awá-Bevölkerung durch Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zu stärken, die aus partizipativen Prozessen hervorgehen und einen Gender-Ansatz beinhalten. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass Gemeinschaften, die durch derartige Resilienzprogramme unterstützt werden, eine bessere Ernährungssicherheit, wirtschaftliche Stärkung und einen besseren sozialen Zusammenhalt aufweisen – alles Faktoren, die dazu beitragen, den Kreislauf des Hungers zu durchbrechen und Frieden und Stabilität zu fördern.

Um einen Beitrag zu einem differenzierteren Bild über die weltweiten Aufgaben und Herausforderungen der Vereinten Nationen zu leisten, bietet die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) im November 2024 eine einwöchige Recherchereise zum Thema Ernährungssicherheit, Biodiversität und Klimawandel in Kolumbien an.

Wir möchten mit dieser Recherchereise Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit geben, sich ein umfassendes Bild von der Situation vor Ort zu machen. Sie werden Zugang zu Klimaanpassungsmaßnahmen erhalten, die von Awá- und afro-indigenen Bevölkerungen an der kolumbianisch-ecuadorianischen Grenze vorgenommen werden und Sie erfahren, wie der Umweltschutz ihnen hilft, ihre Ernährungssicherheit zu verbessern.

Reisezeitraum und Programm

Die Gruppenreise findet von Sonntag, 17. bis Samstag, 23. November 2024 statt. Vorgesehen ist der Hinflug am Sonntag von Deutschland aus nach Bogotá, sodass das Programm vor Ort am 18. November beginnen wird. Am 23. November geht es zurück nach Deutschland mit der Landung am 24. November. Bitte beachten Sie: Genauere Angaben zum Flug folgen umgehend und Abweichungen der Flüge um einen Tag können sich terminbedingt noch ergeben. Die Reise soll zunächst in die kolumbianische Hauptstadt Bogotá führen (2 Tage), anschließend über Tumaco mit einer Weiterreise nach Imbilí (3 Tage). Eine Dolmetschung vom Spanischen ins Englische wird angeboten.

Wer kann sich bewerben?

Die Recherchereise richtet sich an Journalistinnen und Journalisten mit großem Interesse an den Themen Biodiversität, Ernährungssicherheit und Klimawandel sowie der Arbeit der Vereinten Nationen. Insbesondere Journalistinnen und Journalisten von Regionalzeitungen, in denen die UN und Entwicklungsfragen meist nur selten Thema sind, sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Vertreterinnen und Vertreter von deutschsprachigen Medien, Radio- und crossmediale Journalistinnen und -journalisten, sowie freiberuflich Tätige können sich deutschlandweit ebenfalls bewerben, insofern sie eine Abnahme ihrer Medienbeiträge nachweislich sicherstellen können. Geschlechterparität unter den Teilnehmenden wird angestrebt und teilnehmen können insgesamt sechs Personen.

Reisestipendium und Kosten

Für die Mitreisenden fällt ein Eigenbeitrag in Höhe von 400,00 Euro an, der von den jeweiligen Heimatredaktionen oder den Reisenden selbst übernommen werden kann. Die darüberhinausgehenden Kosten der Reise (Flüge, ohne Zubringer, Unterbringung/Frühstück sowie Transfer- und weitere programmbezogene Kosten vor Ort) werden von der DGVN aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) übernommen. Weitere Kosten des Aufenthalts – z.B. für Mahlzeiten oder sonstige im Zusammenhang mit der Reise entstehende Kosten (Impfungen etc.) – können nicht übernommen werden. Da die DGVN nicht als Reiseveranstalter im Sinne des §§ 651a ff. BGB anzusehen ist, akzeptieren alle Reisende gegenüber der DGVN jeglichen Haftungsausschluss.

Die Bewerberinnen und Bewerber verpflichten sich, im Nachgang der Reise bis spätestens drei Wochen nach Reiseende einen Textbeitrag für eines der Themenportale der DGVN zu verfassen: https://frieden-sichern.dgvn.de/, https://menschenrechte-durchsetzen.dgvn.de/ oder https://nachhaltig-entwickeln.dgvn.de/. Erwartet wird außerdem eine umfangreiche Berichterstattung in den ansonsten belieferten Medien.

Bewerbung und Bewerbungsfrist

Der Bewerbung beizufügen ist ein Motivationsschreiben mit einer Auflistung möglicher journalistischer Beiträge im Nachgang der Reise sowie

  • drei Arbeitsproben,
  • einen tabellarischen Lebenslauf,
  • einen Themenvorschlag für den verpflichtenden Artikel auf einem der Themenportale der DGVN;
  • eine Einverständniserklärung des Arbeitgebers/Mediums, den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin für die Dauer der Reise freizustellen und die journalistischen Beiträge in Folge der Reise zeitnah zu veröffentlichen.

Bitte übersenden Sie die Bewerbung per E-Mail mit einer Größe von max. 5 MB an Dr. Patrick Rosenow (rosenow@dgvn.de). Die Bewerbungsfrist endet am 31. Juli 2024. Über die Auswahl der Reisenden entscheidet die DGVN. Ein Rechtsanspruch besteht nicht.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne per E-Mail oder telefonisch unter 030-259375-12 zur Verfügung. Weitere Informationen – auch zu unseren zurückliegenden Recherchereisen – finden Sie hier.

Kontakt

Dr. Patrick Rosenow
Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)
Zimmerstraße 26/27
10969 Berlin
Tel.: +49 30 259 375 12
E-Mail: rosenow@dgvn.de
Web: https://dgvn.de/


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